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Die Lufthansa – deutsches Fernweh

   Quelle: a_ oxford_philately ebay.
Nicht portorichtig, tut hier aber nichts zur Sache! Ein wunderbares zeitgeschichtliches Sammelstück! Seinen Postabgang erlebte es 1927 im „Berlin-Zentralflughafen“. Apropos Berlin, ging in diesen Wochen fast unter: Der „Willy-Brandt-Flughafen“ (Baubeginn 2006) wird nun nach eigentlich geplantem Beginn 2011 jetzt, 2020, fertig. Im Oktober!

„Corona“, je länger „es“ (Kanzlerin Merkel!) uns „beschäftigt“,  beschert immer mehr und immer quälender Reminiszenzen, im Alltag, in den Köpfen, im Bauch. Was dabei herauskommt, kennt inzwischen sicherlich jeder. Das Banale wird zum Traum – mit allen „Zutaten“:  Man möchte all dem täglichen Irrsinn den Rücken kehren, einfach weglaufen, den täglichen kleinen und großen Albtraum hinter sich lassenTräume sind Schäume? Nie waren Träume näher und drängender. Vom Besserem, von dem „Davor“, vom  Einst. Was wunder, daß sich des Menschen einst uralter Wunsch – das Fliegen – vehement als Vehikel in diesen Zeiten in der Vordergrund drängt. Ungeachtet der Tagesmeldungen, daß derzeit in der Welt „vor Corona“ gestrandete Deutsche glücklich sind, dem drastischen Lockdown ihrer Reiseländer entfliehen und heimfliegen zu können, bleibt das Fliegen als Fluchtbewegung. Nicht auszuschließen, daß selbst der 2-Stunden-Mallorca-Flugurlauber jetzt in der Lage wäre, sein „Billig-Billig“ zu transzendieren – für einen Moment wenigstens.

Doch der  „Escape“ vom Alltag wurde in diesen vergangenen drei Monaten längst zur harten Landung, die  Fahrbahnen dienen inzwischen stolzen Flugzeugflotten nurmehr als Parkplätze – überall auf der Welt.  Was für Zeiten damals, in den 10er und 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts,  als sich metallene Vögel mit brummenden Propellern hoffnungsvoll von ihren wagemutigen Lenkern in die Lüfte erhoben, als  Flucht und Eroberung eins waren, als als aus dem Fliegen das Himmelreich auf Erden wurde! Eines, das  bald schon, wie die Luft-Hansa 1927 warb, für den Reisenden „bequem, schnell, sicher und billig“  war!

2019 war für Deutschland, und damit auch für seine wache, mit der Zeit gehende Philatelie  ein wunderbares Jahr der Erinnerungen an die Fluganfänge (Philatelie Digital meldete im Januar d.J.). Auf ein Jahrhundert stolzester menschlicher Errungenschaften konnte vor einem Jahr zurückgeblickt werden. 2020, ein Jahr später, ist der Luftverkehr wie tot. Abendliche Fernsehbilder zeigen die ganze unglaubliche Tristesse. Die irre Anti-Kampagne der sog. „Klimaretter“ trat aus heutiger Sicht wie ein Vorbote auf.  Heute befindet sich die noch vor kurzem prosperierende Deutsche Lufthansa im wirtschaftlichen Krisentaumel.

Träume müssen dennoch nicht immer Schäume sein. Schon gar nicht für postgeschichtlich grundierte Philatelisten.  Warum? Sie sind es, die in ihren thematischen Sammlungen die Realität wachhalten! ––      Philatelie-Digital 5/2020

Corona-Seuche – philatelistisch dagegenhalten

  Bund-Mi. 397, Einzelfrankatur (vs)

   Drucksache vom 28.8.1963 (rs; Abb.: hausdp10, Delcampe)

Corona-Virus, Covid-19-Erkrankung und kein Ende. Die Seuche hat uns weiterhin im Griff. Doch wie der Verfasser an dieser Stelle schon schrieb: Was Monotonie und Langeweile in diesem uns seit März bestimmenden Alltag betrifft, Philatelisten können dagegenhalten. Das Hobby bietet genug Reize zu Entspannung und Kreativität.

Dazu, um zum Schreibanlaß zu kommen, muß man nicht gleich die große Thematik-Sammlung „Seuchen“ beginnen und den Blick auf potentiell hochprämierte Teilnahmen an nationalen und internationale Ausstellungen richten. Wenngleich man das kann. Erfahrene Philatelisten wissen, daß  sog. „Seuchen-Post“ aus den vergangenen Jahrhunderten  immer wieder Teil eines hochwertigen Auktionsangebotes ist.

Kleine Stücke tun es auch. Eingedenk des derzeit überall verabreichten Grundwissens, daß der Virus sich zuerst im Rachenraum und dann in der Lunge einnistet, zeigt der hier abgebildete postalische Beleg eine von vielen thematischen Spuren. Mit wachem Geist und Blick für das Unscheinbare läßt sich auch mit solchen und anderen, den Virus selbst nicht betreffenden Stücken eine hochaktuelle  „medizinische“ Motivsammlung beginnen.

Auch so kann man zum Widerpart dieses scheußlichen Erregers werden – mit kenntnisreicher, motivthematischer Beschäftigung!  Viel Entspannung wünscht Philatelie-Digital (4/2020)!