„Philatelia 2024“ in München – zum zweiten Mal

Nichts Neues: Das philatelistische Großmessengeschäft befindet sich seit dem Ende des Krösus´ unter den deutschen Veranstaltungen,  der Internationalen  Briefmarkenbörse Sindelfingen, im Umbruch. Ein Schlag ins Kontor seit 2020: Corona und was daraus gemacht wurde. Hoffnungszeichen für ein sofortiges „Danach“ wurden mit Ulm gesetzt. Jetzt also, nach 2023, diese traditionsreiche, viele Jahre in Köln stattfindende Großveranstaltung erneut am Standort München.

Man hätte gleich dem Messegeschehen in Frankreich von einer Frühjahrsmesse reden können, wenn, jetzt vom 2. bis 3.  März, erneut  zum zweiten Mal im MOC (Mü-Freimann) die wiedergeborene „Philatelia“  ihre Tore öffnet. Doch das Frühsommerereignis „Briefmarkenmesse Essen“ (Mai) fällt bedauerlicherweise im Messereigen 2024 aus (Meldung s. pdf).

Nun denn. Jetzt können sich bis zum Herbst in Ulm alle Augen auf die „APHV-Händler“-Großveranstaltung mit ihrem internationalen Angebot richten. An Zuversicht wird es in München nicht mangeln. Doch die zweite Auflage der IBB am neuen Standort  Ulm in 2023 ließ nach dem erfreulichen Auftakt 2022 deutlich Federn. Das betrifft den Zuspruch durch Besucher wie die Breite der Angebotsqualität.

Berührt sind auch in München grundsätzliche Fragen für die Sicherstellung eines Messeerfolgs. Dazu gehört zweifelsohne an vorderster Stelle die Mobilität einer insgesamt älter werdenden, dem Messegeschehen grundsätzlich zugeneigten, um nicht zu sagen euphorisch zustimmenden Sammlerschaft. Stichwort: Busse der Ortsvereine. Sie bzw. ihr massives Eintreffen an den Messetagen waren und sind der sichtbar lebendigste Ausdruck eines pulsierenden Interesses. Den geöffneten Messeeingang stürmende Besucher – das sah manchmal kurios aus, war aber immer auch  ein wunderbarer Beweis für ein lebendiges Messegeschehen und natürlich für ein forderndes Interesse kaufwilliger Sammler. Beides sei der Philatelia 2024 beschieden.
Kontakt:
1) Messeagentur Jan Billion
Postfach 10 82 54, 40863 Ratingen
Telefon +49  2102-50675
E-Mail info@briefmarken-messe.de
2) Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels APHV e.V.
Wolfgang Lang
Leonrodstr. 43, 80636 München
Telefon +49 89-1291674
E-Mail info@langbrief.de    

Vollständige Info-Beiträge des Veranstalters sowie der Sammlerverbandstext zur Messe Essen im Pdf-Format bitte herunterladen: Philatelia München 2024 und  Philatelia 2024 – Aussteller und Briefmarkenmesse Essen 2024 fällt aus 

                                                                                                        Philatelie-Digital, Febr. 2024 (1)

„Posthorn“-EF aus Westberlin / 8 Pf und andere

  Vorlage: Klemens Nicklaus 
Bund-Dauerserie „Posthorn“, 8 Pf, auf portorichtiger Karte aus dem Westberliner Ortsverkehr. Entwertung im SW 11, dem größten Verteilamt der Dreisektorenstadt. Ohne 2-Pf-Notopfermarke! Grund: Keine Verwendungspflicht, was Ziele betrifft, für Sendungen von/nach Großberlin, SBZ/DDR und Ausland. 

Die Resonanz auf den Ende vergangenen Dezember veröffentlichten Beitrag („8 Pf Posthorn auf Ortskarte – 2,75 € statt 50 €“) war erstaunlich: Bund-Marken, verwendet im  „westalliierten“  Berlin (WB), scheinen doch eine größere Zahl von Sammlern zu beschäftigen. Viele kennen sich da seit vielen Jahren offensichtlich gut aus, wie die Zuschriften beweisen. Diese Sammler wissen, daß Händler/Auktionatoren Bund-Sondermarken in Einzelfrankatur mit „Berlin“-Stempel gern mal teurer als normal veranschlagen. Das aber gibt und gab der Markt pauschal nicht bzw. nie her. Zu solch einem Fehlschluß  kommt es, wenn man in einem Gebiet auch noch jede „Abweichung“  als etwas Markterhebliches meint erkennen zu können und darum aus ihm preislich herauszuquetschen versucht, was nur geht. Der Blick schärft sich erst, wenn er auf das „Normale“, das „Gängige“, folglich das „Unerwartete“ fällt.

Herausragendstes Beispiel dafür ist die Berliner Ganzsachen-Postkarte P 3 (eingedrucktes Wertbild „10 Pf Arbeiter“ mit schrägem rotem „Berlin“-Überdruck).

Die lt. Michel-GA-Katalog im April 1949 erschienene und bis 31. Januar 1950 postgültige  GA-Postkarte bietet ja schon als Berliner Sammelstück eine Besonderheit, die im Sammelmarkt offenkundig immer noch wenig Beachtung erfährt. Zwei Verwendungen im Postverkehr sind möglich: a) bis 31.5.1949 im von der Post zugedachten Sinne als Karte für den tarifermäßigten Ortsverkehr innerhalb Westberlins sowie mit Ziel Ostberlin und b) vom 1.6.1949 bis Gültigkeitsende 31.1.1950 als Fernkarte. Also mit Ziel Westdeutschland (BRD) und DDR (Tarif 1.6.49-28.2.63) sowie ins Ausland (Tarife ab 7.7.49).

Indem aber ab dem 20. Januar 1950 zu diesem Zeitpunkt postgültige Berliner Postwertzeichen (PWz ab „Rotaufdruck“, GA) auch im Bundesgebiet Postgültigkeit erlangten, konnte die P 3 während max. elf Tagen (20. war ein Freitag), bis einschließlich 31. Januar, auch innerhalb Westdeutschlands Verwendung finden (wieder inkl. Ziele DDR und Ausland). Ein auktionsbekanntes Stück stammt aus der Korrespondenz des großen deutschen GA-Sammlers Th. Junker in 20b Nörten-Hardenberg/Domäne Harste). Peter Koegel (Berlin) in seinem Katalog zur Auktion vom Februar 1992 schreibt:
„P 3, 10 Pf Rotaufdruck, mit Notopfer, als Bedarfsverwendung, Abs. Oberst a.D. Junker, ab Harste über Nörtenhardenberg 25.1.50 nach Göttingen, links zwar ein Eckknick, aber kein Wort von Philatelie auf der Vorder- und Rückseite. Eine der ganz raren Bund-Verwendungen, möglich nur zwischen dem 21. und 31. Jan. 1950 – es dürfte kaum 5 Stück geben. Deshalb hier auch kein Hinweis auf Unikat!!“ Der Ausruf lag bei 1500 DM, das Ergebnis fehlt leider in den Unterlagen des Autors. Anmerkung; Der „21.1.“ müßte ein Schreibfehler sein.

  Koegel-Auktion, Febr. 1992
Berlin-Ganzsache P 3 vom 25.1.50, aus Harste/Nörten-Hardenberg nach Göttingen (Bildmängel resultieren aus Aukt.-Katalog-Vorlage; unten Teil der Klarsichtfolien-Unterbringung). 

Von allen Berliner Postwertzeichen ist die P 3 in Bund-Verwendung wegen des Seltenheitsaspektes bis heute die große Ausnahme. Denn „Bund“-Postbearbeitung  auf Sendungen mit „Berlin-Marken sind im Sammelmarkt besonders ab ca. 1960 eindeutig in der Überzahl bzw. in größerer Menge vorhanden. Was die P 3 und ihre Verwendungen  (a/b) in WB betrifft, ist die frühere Hochpreisigkeit vorbei. Wertiger ist sicherlich die Fernverwendung, zu der als Ziel auch die DDR zählt, deren Postverwaltung die  Rotaufdruckmarken anders als die vorangegangenen mit Schwarzüberdruck postalisch akzeptierte. Wie immer sind Verwendungen mit Sonderdiensten (Einschreiben, etc., Luftpost) auch bei dieser GA werterhöhend bzw. preisverstärkend.

  Foto: 68philatelie/Delcampe
Bund Posthorn, Mi. 131, Luftpostbrief von Berlin SW 11 am 14.10.52 (nebenbei: der Autor war damals exakt ein Jahr alt!) nach Hamburg. Porto: Brief bis 20 g 20 Pf, Luftpost-Inland je 20g 5 Pf (allg. Zulassung am 1.9.1948, vollständige Aufhebung des Dienstes im Inland für Briefsendungen: 14.2.90).

An Berliner Postschaltern in den fraglichen 41 Jahren Postalltag der Westsektorenstadt bearbeitete Sendungen mögen Frankierungen mit Berlin-Marken im Bundesgebiet zahlenmäßig übertroffen haben, sind aber heute im Sammelmarkt eindeutig seltener anzutreffen. Bei losen Marken ist das Bild diffuser: Da sind zum einen die „Berlin 12“-Versandstellenentwertungen mit ihrem massenhaften Klischeestempelungen, andererseits die großen Mengen an Neuheiten, die in der VS Frankfurt/M und auch im Bonner Bundeshaus bis Ende 31.12.1991 gestempelt wurden und heute, was den ersteren Stempelort betrifft, den Markt mit überschwemmen. Auch wenn im Falle Westberlins bedeutende zeitgeschichtliche Fakten ins Spiel kommen: Was seltener ist, genießt nun mal auf lange Sicht größeres Interesse und wird darum auch mehr geschätzt bzw. höher bezahlt. Westberliner Frankaturen mit Bund-Stempelentwertung – ein zeitgenössischer Verbundenheitsaspekt der westdeutschen Sammler mit dem „Markenland wider Willen“ (W. Pelikan)  – bleibt inzwischen mehr noch als früher unverkauft oder geht allenfalls zu deutlichen gesenkten Preisen weg. Kann man beklagen, ist aber so.

  Heuss I, Mi. 186; 24.11.54

Grundsätzlich genauso verhält es sich mit Verwendungen von Bund-Marken auf in Westberlin bearbeiteter Briefpost. Auch an diesen Belegen ist mit wenigen Ausnahmen nichts Besonderes. Hier fehlt sogar der „Verbundenheitsaspekt“. Beachtenswerte Stücke gibt es dennoch, wenn auch nicht annähernd in der Güte der o.g. Berlin P 3. Ab „Bund“, d.h. ab 1949 erschienene Ganzsachen sind jedenfalls nicht darunter. Wohl aber der oben gezeigte Beleg mit der 8 Pf Posthorn. Wahrscheinlich eine sog. „Reisekarte“: Man hatte als „Bundi“ das Porto beim Besuch der Sektorenstadt mitgebracht. Bundesdeutsche Marken wurden außer beim PA 12, Goethestraße, dem Sitz der Versandstelle, nie an gemeinen Westberliner Postschaltern verkauft.

Doch mit der so symbolträchtigen erste Dauerserie der Deutschen Bundespost (1.4.1950 Gründg. der Behörde ) verhält es sich bezogen auf bestimmte Marken des Satzes dann doch anders. „Posthorn“, preislich in postfrischer BPP-geprüfter Erhaltung noch immer, nach allem Abstieg, der preisliche Paradesatz von „Bund“, hat einen eigenen Nimbus. Dies auch, weil Mi. 123-38  unter allen bundesdeutschen Dauermarkensätzen mit drei Jahren und fünf Monaten die kürzeste Gebrauchszeit aufweist. 4, 10, 15, 20 und 25 Pf mochten gut geeignet sein für die gelegentliche Portoreisekasse, aber eine 70 Pf wird kaum darunter gewesen sein. Ist sie selbst in guter Erhaltung inzwischen auf Bund-LupoBrief in die USA recht häufig, muß sie auf gleicher Sendung aus Westberlin für jede „Posthorn“-Bedarfspostsammlung als große Zierde gelten.
                                                                                                               Philatelie-Digital, Jan 2024 (1)

8 Pf Posthorn auf Ortskarte – 2,75 € statt 50 €

  Ein Angebot von diesem Dezember bei Delcampe.net.

Unter den vielen auf den Kaufplattformen in diesem Jahr zu beobachtenden Ärgernissen  gehören die Ausrufe / Sofortpreise für die Bund 8 Pf Posthorn (Mi. 127) in portorichtiger Einzelverwendung (= Einzelfrankatur) auf ortsgelaufener Postkarte. Um das Thema zu erweitern , aber damit aussagekräftig auch gleich wieder einzugrenzen, einführend ein Blick auf die lose Marke. Sie gehört postfrisch auch nach dem rapiden Preisabstieg des ganzen Satzes (Mi 123/38) in den letzten rund fünfzehn Jahren – dem Bund-„Paradesatz“ – eindeutig zu den Besseren unter den Kleinwerten. Bei postfrischer Erhaltung muß sie als ein Prüfstück gelten. Gestempelt ist sie auch nicht leicht. Stücke mit im Datum lesbarem, sauberem, also nicht wie so oft veschmiertem zeitgerechtem Stempel (Postgültigkeitsende: 31.12.54), dazu mit ordentlicher Zähnung (also keine halben!) sind eine Suchaufgabe für den halbwegs anspruchsvollen Sammler. Wer den „Trip“ mit Vollstempel-Abschlag bevorzugt, muß noch länger suchen und außerhab der Katalognotierungen bezahlen.

   Selbst bei Stücken mit Ersttagsstempel kommen kurze Zähne vor!

Die Erhaltungs-/Preisfragen loser Marken tangieren den Briefpostsammler wie immer nur mittelbar oder gar nicht. Er sucht einfach nur eine saubere, zeitgerechte und damit postgültige Stempelung aus dem Postalltag.  Prachtzähnung, damit auch mal einen halben Zahn, toleriert er, Best-Zähnung muß besser bezahlt werden, ist aber gar nicht verlangt und eine Marotte jener, denen nichts gut genug sein kann (die durchaus aber auch bereit sind, notwendige BPP-Prüfungen zu verharmlosen). Unser Normal-Postgeschichtler jedenfalls sucht wie immer eine portorichtige Verwendung in dem bei Ausgabe gültigen Posttarif.

In Frage kommt hier für die Freimachung einer im Ort zu befördernden Karte der Tarif vom 1.9.1948. Zur Freude der damaligen Postbenutzer,  die am 1. Juli 1954 drastische Preissteigerungen zu verkraften hatten, galt der Ortstarif für Postkarten und Briefe über den 1.7.1954 hinaus bis zum 28.2.1963 fort (der ermäßigte „Ortstarif“ wurde 1963 im Bundesgebiet abgeschafft, in Westberlin [WB] blieb er bis 31.3.1991 bestehen). Um kurz bei WB und Marken in DM-Währung zu bleiben: Wie Sonder- konnten auch Dauermarken aus Bonn („Bund“) sowie die da noch gültigen DM-Marken der frz. Zone ab dem 27.12.1949 in Westberlin für die Freimachung  (Briefe, Pakete) in alle Ziele  verwendet werden. Bedeutet: Auch die 8 Pf Posthorn war ab Erscheinen 20.9.1951 für die Frankierung von Postkarten im (Gesamt-)Berliner-Ortsverkehr zulässig. Anmerkung; Der Schreiber hat so ein Stück in 40 Sammeljahren noch nie gesehen! Und noch ein Querverweis: Die Bund 8 Pf Berühmte Deutsche (Mi. 349 x, y; E: 3.8.61), ab dem 1.3.1963 im Berliner Ortsverkehr im Aufbrauch weiterhin als Einzelverwendung möglich (bis 30.6.72), ist eine – weithin verkannte – Rarität! (Hat er auch noch nicht gesehen).

Wie gut erhalten die Marke des im Bild gezeigten Delcampe-Angebotes ist, läßt sich nicht sagen, selbst die an sich zu lobenden Vergrößerungen bieten einen überaus schwammigen Bildeindruck. Eine zu geringe dpi-Zahl. Absicht oder doch einfach nur praktizierte Nonchalence gegenüber Billigware und Verachtung gegenüber Käiuferinteressen? Für den potentiellen Käufer eines von Tausenden von ähnlichen abschreckenden Angeboten im Internet gilt gemeinhin in diesem so wunderbaren Internetzeitalter: Man kauft hinsichtlich Zähnungsgüte, Stempelgenauigkeit und äußerer Beschaffenheit der Marke  und des Beleges selbst (Büge, Risse, etc.) oft die Katze im Sack und wer schon will (bessere) Umtauschqualität bei niedrigen Loskäufen reklamieren? Viel zuviel Umstand! Ein fieses Spiel, was sich da Anbieter (der Erfahrung nach überwiegend Sammler denn Händler) leisten!

Dieser Anbieter hier will aber mit den Preisangaben vor allem eines erreichen: Attraktivität. Ein Stück für 2,75  € statt übliche 50 % Michel (= 25 €) – wow! Ein Schnäppchen! Zur Wahrheit gehört, daß dieser Beobachter Ausrufe von Schrottware der 127 auf Ok schon bis 15 € (Sofortpreis!) gesehen hat, bei Ebay wie bei Delcampe, den größten Plattformen für philatelistische Sammelware. Zum ersten und man mag es schon gar nicht mehr sagen: Viele, zu viele Michelnotierungen für moderne deutsche Briefpost (ab Infla 1916) sind inzwischen einfach nur jenseits von aller Realität. Mit dem Preisabstieg in den letzten zwanzig Jahre für Modernware ab Zeitraum 1949 sind viele der Bewertungen, nach den Top-Bedarfspostzeiten der 1980er bis 2000er Jahre,  zu hoch. Tatsache, nicht nur im Netz, ist: Die 8 Pf Posthorn Einzelfrankatur (nur Ortspostkarte ist für diese Marke möglich) muß seit einem Jahrzehnt als Massenware wie die 8 Pf Berühmte Deutsche (Bund, Berlin) und Bauwerke II Berlin gelten. Sie steht an Häufigkeit sogar auf einer Stufe mit der Bauten 8 Pf schwarzblau (Bizone Mi. 79).

Erfahrene Sammler werden jetzt mahnend den Finger erheben und den Schreiber auf unklare Parameter verweisen: Vorkommen im Sammelmarkt bedeutet noch keine Aussage über die Nachfrage beim Sammler, ergo keine Erlaubnis, Preisaussagen zu treffen. Nun sieht der „Michel-Briefe“ aber gerade weitestgehend von diesem Prinzip ab! Er basiert in seiner Preisfindung auf Relationen potentieller Häufigkeit der Marken und deren Verwendungen unter einander! Und danach muß die 8 Pf Posthorn einfach selten und teuer sein, also als EF  mit 75 € notiert werden. Doch schon von der Marktlage ausgesehen ist das Blödsinn, betrachtet man die „innere Relation“ noch ein viel größerer.

Auf Ortskarte ist einzig die 8 Pf Bauten orange (Mi. 78) von – relativer – UND tatsächlicher Seltenheit! Nach Einschätzung des Verfassers kommen auf hundert 8-Posthorn-EF zehn orange 8er. Noch oder viel seltener sind die 8 Pf Arbeiter/Posthorn-Band sowie -Netzaufdruck (BIz Mi. 38 I, II), ebenfalls auf Ortskarre im Tarif 1.9.1948. Weil aber beide im Katalog gestempelt lose so niedrig stehen, niedriger als die 8 Pf Posthorn, gelten sie nichts, der Michel-Redaktion nicht, dem Sammler und dem Markt nicht. Sie haben einfach kein Renommee. Witzig bzw. gar nicht witzig! Von der 8 Pf Ziffer/Band-Netz (Biz Mi 53 I/II) braucht man nicht zu reden; seit Jahren tummelt sich eine Göttinger EF durch die Auktionssäle. Sie ist zweifelhaft und andere Stücke gibt es bei dieser schwierigen Ausgabe offensichtlich auch nicht und wären wahrscheinlich im Stempel auch falsch.


Bizone Mi. 78 K (Kammzähnung) auf in München gelaufener Ortskarte. Tolles Nachkriegsstück. Die L11-Version der Ausgabe dürfte vergleichsweise noch seltener sein. Die „Bauten“-Sammler wissen das sicherlich besser!

Zurück zur 8 Pf Posthorn. Angesichts der geradezu massenhaft im Markt befindlichen Stücke mit darunter vielen Belegen vom kritischer bis nicht tolerierbarer Erhaltung (Marke, Beleg) und der gegebenen Marktlage, ist es letztlich am Käufer, seinem inneren philatelistischen Auftrag, seriöse postgeschichtliche Philatelie zu betreiben, die Spreu zum Weizen zu trennen – wenn er denn will: Das Sich-reich-Rechnen mit eigentlichen Schrottbelegen ist leider für zu viele erste Pflicht!

Zweitens: Ein Katalog kann schlecht diese Gemengelage auf einen preislichen Nenner bringen, auch müßte er gute Informanten haben, die ihm sagen, daß eine 127 in guter Qualität auf Ortskarte sagen wir 15  oder 20 Euro gebracht hätte. Deshalb. wie es so ist,  wird der Michel das übliche Kauflevel seinem Durchschnittspreis – ein Mantra der „Schwaneberger“ – einverleiben und damit wäre er aus allem raus (und man stünde am Anfang der Betrachtung).

Trotzdem, dies 75 Euro sind ein schlechter Witz und bleiben es. Folglich müßte ein Anbieter, der sein Stück mit 2,75 Euro ausruft, angesichts dieser geringen Höhe eigentlich als verdächtig gelten. Ist aber nicht der Fall. Der gemeine Sammler weiß in aller Regel mehr oder weniger, daß lange schon nicht mehr Gold ist, was glänzt, und schon gar nicht bei Michel-Notierungen für Briefpost. Bleibt nur noch, daß der Anbieter offensichtlich keine Peinlichkeit scheut, mit einer schalen Hascherei diese Ware feilzubieten. Und was den Michel-Briefe-Katalog angeht, erleidet der auf vielen modernen Deutschland-Sammelabshnitten längst das Schicksal des Götz-Briefe-Kataloges von 1980. Er merkt es nur noch nicht. Oder vielleicht doch, denn was seine Macher in erster Linie interessiert, sind verkaufte Katalogstückzahlen.                                            Philatelie-Digital. Dezember 2023

IBB Ulm zum zweiten – Die größte Herbstmesse ruft

   Femininer Blickfang: Er zieht immer.

Übermorgen und bis zum Samstag erwartet die einstige Freie Reichsstadt zum zweiten Mal philatelistischen Großbesuch. Zu Recht gilt die die Internationale Briefmarken-Börse (mit jahrelangem Standort in Sindelfingen) neben der Messe Essen als der zweite Toptermin für Briefmarkenkundige im deutschsprachigen Raum, sogar in Mitteleuropa.  Das ganze Programm wird geboten: eine reiche Auswahl von Händlern und Versandstellen, unter ihnen natürlich auch die deutsche, dazu der Auftritt von Experten im Messe-Kompetenzzentrum, die kostenlos Beratung anbieten.

Schon beim ersten Mal sprach es sich schnell herum: „Ulm“ mit Lage zwischen Stuttgart und München bedeutet beste geografische. Erreichbarkeit, vor allem sind seine bezahlbaren und nahe der Halle gelegene Parkplätze ein Plus, wie natürlich überhaupt die kurzen Wege für Besucher und Aussteller.

Im Themenbereich „Jugend“ steht die Inflation von 1916-1923 im Mittelpunkt von lebendigen Fragerunden und Wissensvermittlung. Natürlich geht es dabei auch um Jugendarbeit, wie sie sein kann und wie sie verbessert werden kann. Fokus dieses dreitägigen Programmteils:   Jugendliche für die Philatelie zu interessieren.

Parallel zu den Veranstaltungsteilen Postgeschichte und Symposium findet die Ausstellung „Südwest-MAMA 2023“ statt. Zahlreiche Arbeits- und Forschungsgemeinschaften des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) präsentieren sich an eigenen Ständen und lassen interessante Themen, kostenlosen Rat und anregende Gespräche erwarten (s. PDF).

Kurzdaten:
26. – 28. Oktober 2023
Ulm-Messe, Bofinger Str. 50
Öffnungszeiten: Do-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr
Eintritt: 5 €; Kinder unter 16 Jahren frei

Vollständige Info-Beiträge des Veranstalters (bearbeitet) im Pdf-Format bitte herunterladen: Händliste und Sammlergemeinschaften und Programm – Symposium

Schweizer Post erhöht Entgelte zum 1. Januar 2024

Das Portal pctipp.ch meldet für den Beginn nächsten Jahres Preisanhebungen der Post für Briefe und Pakete. Die letzte Preiskorrektur erlebte der Schweizer Postkunde am 1.1.2022. Wie der Informationsdienst  schreibt, betone die Post, daß sie nur Teile der aufkommenden zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergebe. Einen „gewichtigen Teil“ werde sie trotz Preiserhöhungen auch weiterhin selbst tragen und unter anderem „mittels Effizienzmaßnahmen kompensieren“.  Preiserhöhungen wie  Effizienzmaßnahmen seien, so wird die Post wiedergegeben, „neben Wachstum und Nachhaltigkeit wichtige Pfeiler der Strategie“. Mit ihr hat die Post Anfang 2021 begonnen. Die Post  wollen „den Service Public langfristig und mit eigenen Mitteln sichern“.                                                                                                              Philatelie-Digital, 6. Juli 2023

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Cancel-Wahn – So ein „Tour“-Sammelstück ginge gar nicht!

  

Vor 120 Jahren war die Tour de France noch eine Schnapsidee, doch schon bald war sie die Königin unter den Rad-Etappenrennen auf der Welt. Jetzt, am 1.Juli hat ihre 110te Ausgabe begonnen und erneut wurde für den Start das nahe Ausland (Spanien, Bilbao) mit einbezogen. Erst ab der dritten Etappe findet sie auf französischem Boden statt.

Dem deutschen Fan, der, um am Ort seinen Helden zuzujubeln, mit Vergnügen Jahr für Jahr allerlei Entbehrungen auf sich nimmt, ist die „Tour“ seit Rudi Altig und Dietrich Thurau (bislang einziger dt. Gewinner, 1997) ein äußerst beliebtes Sommer-Sportereignis. Vor allem auch im deutschen Fernsehen. Das tat seit 1985 einiges dafür. Wurde doch der Zuschauer über die Jahrzehnte durch die Reporter Herbert Watterott und ihm folgend Jürgen Emig  in den Fernseh-Liveübertragungen auch über allerlei höchst Wissenswertes und Reizvolles zu den durchfahrenen Landschaften und Orten unterrichtet, so ganz nebenbei, en passant eben.

Frankreich ist für den deutschen Normalo vor allem wegen der Sprache ja kein bevorzugtes Reiseziel (gilt umgekehrt noch viel mehr), doch Eindrücke und Wissen über seine landschaftliche Schönheit und die optische und historische Vielfältigkeit seiner Regionen, Dörfer und Städte  wurden gerade von diesen beiden Reportern mit Inbrunst frei Haus geliefert. Ihre Stimmen waren sonor und gut anzuhören. Damit das ganze Gegenteil zu diesem heute dahingehaspelten, genuschelten, viel zu schnell gesprochenen Sätzen (das überaus Fachliche wird hier nicht bestritten)  mit seinen oftmals unabgeschlossenen Inhalten und noch mehr Redundanzen, den permanenten „Ähs“ und den komplett sinnfreien „Jas“ (Fehlt nur noch, daß die Herren demnächst auch noch jeden zweiten Satz mit diesem überall grassierenden dummen wie sinnentleerten „Genau“ abschließen).

Man kann also schnell nostalgisch werden. Das ist ein Sammler überwiegend ja sowieso oder sogar immer. So tritt denn auch der Rad-Thematik-Fan weltweit auf den Plan und trägt zusammen, was die Tour de France (oder, wie an dieser Stelle berichtet, der Giro d´Italia; Mai 2018) Thematisch-Postgeschichtliches zu bieten hat. Wenn der Autor das richtig beobachtet, verzeichnet Frankreichs Philatelie ungeachtet der reichen Poststempel-Pfründe und der Cartophilie unter der dem Dach der Modern-Thematik vier alles überragende Gebiete: die Schiffs- und Polar-Philatelie (inkl. TAAF), den 2,23-Mach-Flieger „Concorde“ und eben die Tour de France.

Damit zu dem oben gezeigten Sammelstück aus dem Jahr 1956 und einem damit verbundenen traurigen Befund. Denn daß in diesem seit einigen Jahren pathologisch „woken“ westlichen Europa heute noch ein Girlie wie die oben zu sehende Maid auf einem philatelistischem Sammelstück (sinnlichen) Aufmerksamkeitswert erzielen darf, ist anno 2023 völlig ausgeschlossen. Dagegen könnte – idealiter wie abwegig – auch eine Cathérine Deneuve,  die Grande-Dame der französischen Schauspielerinnen nichts machen, sie, die mutig in der „me-too“-Hysterie deutlich bekundete, daß sie männliche Annäherung weiterhin reizvoll findet und nichts Geschlechterdiskriminierendes darin entdecken kann – was einer deutschen Oberfeministin schwer auf den Magen schlug. Nun gibt es seit deren Haßfigur Esther Vilar heute auch kaum eine hierzulande, die so viel feminine Ausstrahlung wie die blonde Französin hätte.

Diese „Moral-Pest“ hat mittlerweile alle als relevant erkannte gesellschaftliche Bereiche ideologisch im Griff, sprachlich sowieso. Der Sammler mit wenig Mut sollte sich daher im Falle von Ausstellungsabsichten wappnen und seine Schrifttexte im Sammlungsobjekt überprüfen. Der jakobinische Tugend- und Moralfuror kann vor „diskriminierendem“ Sprachgebrauch keinen Halt machen! Also: Das generische Maskulinum vermeiden, das Binnen-I oder den Doppelpunkt mit „innen“ nicht vergessen!

Noch ein Wort zu Gap und damit etwas Landeskunde im obigen Sinne. Die hundert Kilometer südllich von Grenoble gelegene Vierzigtausend-Einwohnerstadt ist die Kapitale des Departments Hautes-Alpes. Mit Traunstein pflegt die Gemeinde eine Städtepartnerschaft. Gap liegt 750 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Département-Hauptstadt Frankreichs. An den Ausläufern der Alpen gelegen, lockt der  provençalische Süden mit seiner Nähe. Auch kulinarisch hat man etwas zu bieten. Zuletzt war Gap 2020 Etappenzielort. Ein Erik Zabel wurde 1996 dort Etappensieger. Erstmals wurde die Stadt 1931 in die „Tour“-Planung mit einbezogen. Streckenziele führen oft in die südlichen Regionen des im Westen nahen Zentralmassivs, so etwa 2006 nach Privas (Dptm. Ardeche). Für den in der Natur ruhesuchenden Touristen sind das alles klangvolle wie vertraute Namen.                                                                    Philatelie-Digital, 3. Juli 2023

IBRA 2023 – „Mehrere tausend Besucher, großes Interesse“

„Viele tausend Besucher aus dem In- und Ausland strömten vom 25. bis 28. Mai in die Messe Essen, wo in den Hallen 7 und 8 die 33. Internationale Briefmarken-Messe und die Briefmarken-Weltausstellung IBRA stattfanden. Die 12 000 Quadratmeter umfassende Veranstaltung bot alles, was das Sammlerherz begehrt. Insbesondere an den beiden ersten Tagen, aber auch am Pfingst-Wochenende waren die Stände der rund 110 Händler, Auktionshäuser, Verlage sowie Postverwaltungen und Agenturen aus der ganzen Welt dicht umlagert. Der Umsatz übertraf die Erwartungen deutlich, und dementsprechend euphorisch äußerten sich die Anbieter. Gefragt waren klassische und moderne Briefmarken, sei es einzeln, in Partien oder in Sammlungen und -Teilsammlungen. Der Trend zu Briefen und anderen Belegen, mit denen sich postgeschichtliche und thematische Sammlungen bereichern lassen, bestätigte sich einmal mehr.

Ein Publikumsmagnet war die Schatzkammer mit dem einzigartigen Bordeaux-Brief mit einer Roten und einer Blauen Mauritius, an der es zu Wartezeiten kam. Zu sehen waren dort außerdem Legenden der deutschen Philatelie wie der Brief mit dem Baden-Fehldruck, der einmalige Ersttagsbrief mit dem `Schwarzen Einser´, der ersten deutschen Briefmarke, oder zwei `Hepburn´-Marken, der teuersten modernen Briefmarke der Welt. Auch die kleine Ausstellung der Germania-Dauerserie von 1900 mit einmaligen Entwürfen und Probedrucken zog die Besucher an.

Auffallend war das große Interesse an den über 600 ausgestellten Sammlungen aus 70 Ländern. Selten waren so viele Besucher an den Rahmen zu sehen, die die Exponate eingehend studierten, sich Notizen machten und seitenweise abfotografierten. Der Wunsch, mehr über das Hobby und das einzelne Sammelgebiet zu erfahren, spiegelte sich auch an den knapp 70 Info-Ständen von Arbeits- und Forschungsgemeinschaften, dem großzügigen Lese- und Literaturbereich sowie den Beratungsständen der Verbände.“ (Quelle: BDPh-pr, 31.5.2023)
                                                                                                         Philatelie-Digital, Mai 2023

IBRA Essen 2023 – eine Weltausstellung in Deutschland

 Offizielles Veranstaltungslogo

Es ist Zeit für wieder eine Philatelistische Weltausstellung! Essen mit seinen Messehallen erwartet ab kommenden Donnerstag für vier Tage Philatelisten aus nah und fern. Ihr Ziel: die Internationale Briefmarkenausstellung (IBRA) auf dem Messegelände der Ruhrmetropole. In der Sprache der ausstellenden Sammler: Unter dem Patronat der Fédération Internationale de Philatélie (FIP) findet die Weltmeisterschaft der Philatelie in diesem Jahr in Deutschland statt. In 3350 Rahmen werden die gesammelten Schätze in Szene gesetzt, dann gilt das Hoffen auf gute Bewertung, sprich: auf Preise in Medaillenrängen. Die Besten unter der Ausstellern kämpfen um den Grand Prix.

So ein rauschendes und für Deutschland ehrenvolles Großereignis gab es hierzulande das letzte Mal 2009, ebenfalls in Essen, 1999 das unvergessene und von allen wohl prachtvollste Großereignis  in Nürnberg, davor 1973 die wegweisende IBRA in München.

Für die aktuelle Veranstaltung ausgeweitet wurde das gesamte Sponsoring. Mit Spendenklassen von 100, 300, 1000 und „goldenen“ 5000 Euro war man dabei. Goldförderer gab es allein vierzehn, insgesamt ließen knapp 100 Personen sich die Gelegenheit, Gutes zu tun, nicht nehmen. Unter „Sponsoring“ werden international agierende Auktionsfirmen und die Deutsche Post genannt.

Grußworte von politischer Seite erreichten die Veranstalter vom gegenwärtigen Bundeskanzler, dem Ministerpräsidenten von NRW und dem Oberbürgermeister der Stadt Essen.

Auch diese IBRA hält besondere Programmpunkte bereit, zum Beispiel die Sonderschauen „100 Jahre Hochinflation“ und „Juwelen der Deutschen Philatelie“ oder den 13. Deutsch-Amerikanischen Salon. Größter Publikumsmagnet sollte die „IBRA-Schatzkammer“ sein, in der weltberühmte Raritäten bestaunt werden können. Neben deutschen Leihgaben wie dem Baden-Fehldruck, dem Stralsund-Brief oder einem Ersttagsbrief des Schwarzen Einsers ist das kostbarste Exponat der Ausstellung der Bordeaux-Brief mit der blauen und roten Mauritius trägt. Allein dieser Brief ist eine Reise nach Essen wert.

„ZENTRUM PHILATELIE“

Wie sich orientieren? Dafür gibt es das «Zentrum der Philatelie». Dort gibt es aber noch viel mehr zu erfahren. Allem voran Informationen über die Vorteile und Dienstleistungen der deutschen Philatelieverbände. Der Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) stellt sich dort ebenso vor wie die Deutsche Philatelisten-Jugend (DPhJ), der Bundes-verband des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) und der Bund Deutscher Brief-marken-Versteigerer (BDB). Ein zusätzlicher Beratungsstand des BDPh bietet Informationen zu Sammlerschutz und Fälschungserkennung. Zusätzlich erwähnenswert ist hier die Sonderschau „Deutsche Philatelie: gestern – heute“. Sie gibt einen Rückblick auf die Entwicklung der Philatelie in Deutschland seit dem Jahr 1858.

Legenden der deutschen Philatelie

In der «Schatzkammer» sind ausgewählte Spitzenstücke der Deutschland-Philatelie zu sehen: der einzig bekannte Ersttagsbrief des „Schwarzen Einsers“, der bayrischen 1 Kr.-Marke vom 1. November 1849, der legendäre „Baden-Fehldruck“ 9 Kr. auf Brief, der auf grünem statt rosafarbenen Papier gedruckt wurde (von diesem ist nur ein weiterer Brief und ein Briefstück bekannt) und der einzige noch erhaltene komplette Bogen des legendären „Sachsen-Dreiers“, der zweiten Briefmarke Deutschlands.

33. Internationale Briefmarkenmesse Essen

Sie ist der kommerzielle Teil der IBRA 2023 und findet parallel zur Weltausstellung statt. Auf fast 4000 qm präsentieren sich über 100 Händler und 22 Postverwaltungen mit ihrem traditionellen Angebotspektrum. Die „Briefmarkenmesse Essen“ findet seit 1976 statt und ist die älteste philatelistische Fachmesse der Welt (Halle 8).

IBRA ESSEN 25.-28. Mai 2023 | 33. Internationale Briefmarken-Messe
Alfredstraße, 45131 Essen | Messehaus Ost/ Fair House East Halle/Hallen 7 + 8
Freier Eintritt!
Donnerstag, 25. Mai, von 10:00 – 18:00 Uhr
Freitag, 26. Mai, von 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 27. Mai von 10:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, der 28. Mai von 10:00 – 16:00 Uhr
                                                                    (alles aus: IBRA, BDPh; April/Mai 2023 (Korr. Juli 23)

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Messe „Philatelia“ will dranbleiben

Hoffnungsvoller Neubeginn in München bzw. Fortsetzung der Traditionsmesse im vergangenen März. Die Zweitagemesse (4.-5.3.23) wurde ordentlich besucht und löste wie zuvor die Internationale Briefmarkenbörse in Ulm (s. Beiträge) weithin Zufriedenheit aus.  Wie dem Bericht im Organ des Händlerverbandes APHV zu entnehmen ist, hängt die Zukunft der Traditionsmesse in München von einem ausreichenden Zuspruch auf Ausstellerseite ab.  Weiterlesen

Messe „Philatelia“ mit Neustart 4. und 5. März 2023

Nach dem traurigen Ende der IBB im ersten Corona-Jahr nach einem Tag Dauer (6.3.2020, Abbruch 22 Uhr) folgt jetzt der Neubeginn. In der bayerischen Hauptstadt. Und wieder im Norden der Stadt, im MOC-Center in Freimann, Lilienthalstraße (Halle 2; alle weiteren Messe-Details  s. pdf-Anlagen). Erfreulich und anders als in Ulm: Der Eintritt ist kostenlos – nur in der parallel durchgeführten Münzen-Messe NUMISMATA (Halle 3) wird man zur Kasse gebeten.

   Block „Papst Benedikt XVI.“ Ein Renner?

Fünfzig Anbieter aus Briefmarkenhandel, Auktionssektor und Zubehör-Herstellern haben zugesagt, ebenso die Versandstelle der Deutsche Post. Für sammlerische Beratung sorgen BPP-Prüfer und fünfzehn BDPh-Arbeitsgemeinschaften, dazu wartet ein gesonderter Stand des Münchner Philatelistenvereins und des BDPh-Landesverbandes Bayern auf Neugierige und Informationsdurstige.

Zur obigen Gedenkblock-Neuheit der Österreichischen Post:
Die Neuheit zeigt ein Porträt des am 31. Dezember 2022 verstorbenen deutschen Kirchenoberhauptes (bürgerlicher Name: Joseph Alois Ratzinger). Dazu gibt es einen bildgleichen Sonderstempel. Der Gedenkblock wird an diesem  4. März um 10 Uhr im Rahmen einer Präsentation in Halle 2 dem Publikum vorgestellt. Der deutsche Markenherausgeber versagte es sich, dem katholischen Kirchenführer (2005-2013) mit einer Briefmarke zu gedenken. So einen kulturellen „Blackout“ kriegt nur ein Land wie Deutschland hin.

   Guter Brauch: Sonderstempel zur „Philatelia“.

Die Internationale Briefmarken-Börse München heißt jetzt Philatelia München. Bedeutet: Der im philatelistischen Messe- und Großbörsengeschehen auch emotional hoch aufgeladene Veranstaltungsname wird revitalisiert. Die 1981 erstmals durchgeführte Messe (Hannover) hat zwar nicht die lange Tradition einer Briefmarkenmesse Essen, aber von allen drei Veranstaltungen mit Blick auf nationale Bedeutung und Symbolik im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung den größten Nimbus. Im übrigen bedeutet ihre Wiedereinsetzung auch: Aus dem bisherigen Messegeschäft, sprich: IBB, ist die bisherige Messe Sindelfingen raus. Als Veranstalter fungiert die Messeagentur Jan Billion in Ratingen. Projektleiter ist Wolfgang Lang, seines Zeichens Präsident des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV).

Vollständige Beiträge im Pdf-Format bitte herunterladen: Philatelia München 4.-5. Maerz 2023 und Aussteller – Philatelia 2023 und Hallenplan und Durchführung – Anfahrt