IBRA Essen 2023 – eine Weltausstellung in Deutschland

 Offizielles Veranstaltungslogo

Es ist Zeit für wieder eine Philatelistische Weltausstellung! Essen mit seinen Messehallen erwartet ab kommenden Donnerstag für vier Tage Philatelisten aus nah und fern. Ihr Ziel: die Internationale Briefmarkenausstellung (IBRA) auf dem Messegelände der Ruhrmetropole. In der Sprache der ausstellenden Sammler: Unter dem Patronat der Fédération Internationale de Philatélie (FIP) findet die Weltmeisterschaft der Philatelie in diesem Jahr in Deutschland statt. In 3350 Rahmen werden die gesammelten Schätze in Szene gesetzt, dann gilt das Hoffen auf gute Bewertung, sprich: auf Preise in Medaillenrängen. Die Besten unter der Ausstellern kämpfen um den Grand Prix.

So ein rauschendes und für Deutschland ehrenvolles Großereignis gab es hierzulande das letzte Mal 1999 in Nürnberg, davor 1973 in München. Ausgeweitet wurde das gesamte Sponsoring. Mit Spendenklassen von 100, 300, 1000 und „goldenen“ 5000 Euro war man dabei. Goldförderer gab es allein vierzehn, insgesamt ließen knapp 100 Personen sich die Gelegenheit, Gutes zu tun, nicht nehmen. Unter „Sponsoring“ werden international agierende Auktionsfirmen und die Deutsche Post genannt.

Grußworte von politischer Seite erreichten die Veranstalter vom gegenwärtigen Bundeskanzler, dem Ministerpräsidenten von NRW und dem Oberbürgermeister der Stadt Essen.

Auch diese IBRA hält besondere Programmpunkte bereit, zum Beispiel die Sonderschauen „100 Jahre Hochinflation“ und „Juwelen der Deutschen Philatelie“ oder den 13. Deutsch-Amerikanischen Salon. Größter Publikumsmagnet sollte die „IBRA-Schatzkammer“ sein, in der weltberühmte Raritäten bestaunt werden können. Neben deutschen Leihgaben wie dem Baden-Fehldruck, dem Stralsund-Brief oder einem Ersttagsbrief des Schwarzen Einsers ist das kostbarste Exponat der Ausstellung der Bordeaux-Brief mit der blauen und roten Mauritius trägt. Allein dieser Brief ist eine Reise nach Essen wert.

„ZENTRUM PHILATELIE“

Wie sich orientieren? Dafür gibt es das «Zentrum der Philatelie». Dort gibt es aber noch viel mehr zu erfahren. Allem voran Informationen über die Vorteile und Dienstleistungen der deutschen Philatelieverbände. Der Bund Deutscher Philatelisten e.V. (BDPh) stellt sich dort ebenso vor wie die Deutsche Philatelisten-Jugend (DPhJ), der Bundes-verband des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) und der Bund Deutscher Brief-marken-Versteigerer (BDB). Ein zusätzlicher Beratungsstand des BDPh bietet Informationen zu Sammlerschutz und Fälschungserkennung. Zusätzlich erwähnenswert ist hier die Sonderschau „Deutsche Philatelie: gestern – heute“. Sie gibt einen Rückblick auf die Entwicklung der Philatelie in Deutschland seit dem Jahr 1858.

Legenden der deutschen Philatelie

In der «Schatzkammer» sind ausgewählte Spitzenstücke der Deutschland-Philatelie zu sehen: der einzig bekannte Ersttagsbrief des „Schwarzen Einsers“, der bayrischen 1 Kr.-Marke vom 1. November 1849, der legendäre „Baden-Fehldruck“ 9 Kr. auf Brief, der auf grünem statt rosafarbenen Papier gedruckt wurde (von diesem ist nur ein weiterer Brief und ein Briefstück bekannt) und der einzige noch erhaltene komplette Bogen des legendären „Sachsen-Dreiers“, der zweiten Briefmarke Deutschlands.

33. Internationale Briefmarkenmesse Essen

Sie ist der kommerzielle Teil der IBRA 2023 und findet parallel zur Weltausstellung statt. Auf fast 4000 qm präsentieren sich über 100 Händler und 22 Postverwaltungen mit ihrem traditionellen Angebotspektrum. Die „Briefmarkenmesse Essen“ findet seit 1976 statt und ist die älteste philatelistische Fachmesse der Welt (Halle 8).

IBRA ESSEN 25.-28. Mai 2023 | 33. Internationale Briefmarken-Messe
Alfredstraße, 45131 Essen | Messehaus Ost/ Fair House East Halle/Hallen 7 + 8
Freier Eintritt!
Donnerstag, 25. Mai, von 10:00 – 18:00 Uhr
Freitag, 26. Mai, von 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag, 27. Mai von 10:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, der 28. Mai von 10:00 – 16:00 Uhr (alles aus: IBRA, BDPh)                       April/Mai 2023

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Messe „Philatelia“ will dranbleiben

Hoffnungsvoller Neubeginn in München bzw. Fortsetzung der Traditionsmesse im vergangenen März. Die Zweitagemesse (4.-5.3.23) wurde ordentlich besucht und löste wie zuvor die Internationale Briefmarkenbörse in Ulm (s. Beiträge) weithin Zufriedenheit aus.  Wie dem Bericht im Organ des Händlerverbandes APHV zu entnehmen ist, hängt die Zukunft der Traditionsmesse in München von einem ausreichenden Zuspruch auf Ausstellerseite ab.  Weiterlesen

Messe „Philatelia“ mit Neustart 4. und 5. März 2023

Nach dem traurigen Ende der IBB im ersten Corona-Jahr nach einem Tag Dauer (6.3.2020, Abbruch 22 Uhr) folgt jetzt der Neubeginn. In der bayerischen Hauptstadt. Und wieder im Norden der Stadt, im MOC-Center in Freimann, Lilienthalstraße (Halle 2; alle weiteren Messe-Details  s. pdf-Anlagen). Erfreulich und anders als in Ulm: Der Eintritt ist kostenlos – nur in der parallel durchgeführten Münzen-Messe NUMISMATA (Halle 3) wird man zur Kasse gebeten.

   Block „Papst Benedikt XVI.“ Ein Renner?

Fünfzig Anbieter aus Briefmarkenhandel, Auktionssektor und Zubehör-Herstellern haben zugesagt, ebenso die Versandstelle der Deutsche Post. Für sammlerische Beratung sorgen BPP-Prüfer und fünfzehn BDPh-Arbeitsgemeinschaften, dazu wartet ein gesonderter Stand des Münchner Philatelistenvereins und des BDPh-Landesverbandes Bayern auf Neugierige und Informationsdurstige.

Zur obigen Gedenkblock-Neuheit der Österreichischen Post:
Die Neuheit zeigt ein Porträt des am 31. Dezember 2022 verstorbenen deutschen Kirchenoberhauptes (bürgerlicher Name: Joseph Alois Ratzinger). Dazu gibt es einen bildgleichen Sonderstempel. Der Gedenkblock wird an diesem  4. März um 10 Uhr im Rahmen einer Präsentation in Halle 2 dem Publikum vorgestellt. Der deutsche Markenherausgeber versagte es sich, dem katholischen Kirchenführer (2005-2013) mit einer Briefmarke zu gedenken. So einen kulturellen „Blackout“ kriegt nur ein Land wie Deutschland hin.

   Guter Brauch: Sonderstempel zur „Philatelia“.

Die Internationale Briefmarken-Börse München heißt jetzt Philatelia München. Bedeutet: Der im philatelistischen Messe- und Großbörsengeschehen auch emotional hoch aufgeladene Veranstaltungsname wird revitalisiert. Die 1981 erstmals durchgeführte Messe (Hannover) hat zwar nicht die lange Tradition einer Briefmarkenmesse Essen, aber von allen drei Veranstaltungen mit Blick auf nationale Bedeutung und Symbolik im Zuge der Deutschen Wiedervereinigung den größten Nimbus. Im übrigen bedeutet ihre Wiedereinsetzung auch: Aus dem bisherigen Messegeschäft, sprich: IBB, ist die bisherige Messe Sindelfingen raus. Als Veranstalter fungiert die Messeagentur Jan Billion in Ratingen. Projektleiter ist Wolfgang Lang, seines Zeichens Präsident des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV).

Vollständige Beiträge im Pdf-Format bitte herunterladen: Philatelia München 4.-5. Maerz 2023 und Aussteller – Philatelia 2023 und Hallenplan und Durchführung – Anfahrt

IBB Ulm 2022 – Unrühmlicher Auftritt der Post

  Post verspekuliert sich!

Der Erfolg bzw. der Verlauf der IBB Ulm Ende vergangenen Oktober offenbart neben viel Pressejargon, den man mit gleichem Wortlaut in der Tagespresse wie erst recht in den philatelistischen Medien abgedruckt fand, und dem Beitrag von Philatelie Digital jetzt eine weitere Facette. Für sie sorgt Heinz Friedberg, Schriftführer seines Vereins in Dietzenbach, im „Vereinsreport“ 2022/12. Friedberg, der seit vielen Jahren auch als Leiter der Rundbriefredaktion der ArGe Briefpostautomation e.V. fungiert und dessen Beiträge regelmäßig zeigen, daß er weiß, wovon er schreibt. Er richtet in seiner dieser Tage erschienenen Onlinepublikation ein grelles Licht auf das Gebahren der Postphilatelie (Versandstelle) während der drei Veranstaltungstage. Dabei läßt auch Friedberg keinen Zweifel am Erfolg der ersten Messe in Ulm entstehen. Hier der Erstaunen auslösende Abschnitt seines Befundes:

„Offen kritisiert wurde die bescheidene Organisation der Deutschen Post. Ein persönlich vor Ort gewesener Sammler berichtet: Die Post war nicht mit eigenen Kräften anwesend, sondern ließ sich von einem mit der Philatelie nicht vertrauten fremden Dienstleister vertreten. Das Dilemma begann mit der Messeganzsache. Diese war anfangs nicht zu haben, wurde dann am Stand des Landesverbands Süddeutschland für 10 € (!!) verkauft, maximal zwei Stück pro Person. Auch der spätere Verkauf am Postschalter war ein Drama. Es gab zwei unterschiedliche Druckarten des Datamatrixcodes. Nicht besser lief es beim Philatelieblock. Der war am ersten Tag mittags ausverkauft. Nachschub kam erst am zweiten Tag. Nicht alle Ausgaben des laufenden Jahres waren verfügbar. Am letzten Tag standen überhaupt keine Marken mehr zu Verfügung, selbst die Dauerserien sind nicht mehr vorrätig gewesen. Dann konnte man nicht einmal mit der Karte bezahlen, sondern nur mit Bargeld, angeblich wurde das Kassensystem umgestellt (Mitten im Börsenbetrieb??).
Im Bericht auf der Internetsseite des BDPh ist von diesen nicht ganz so geringen Ärgernissen nicht die kleinste Andeutung zu finden.“
 (Zitatende)

Beim sog. „Philatelieblock“ (was für eine alberne modische Bezeichnung!) handelt es sich um die Gedenkausgabe zum diesjährigen „Tag der Briefmarke“. Sie hat die erstaunliche Druckauflage von 0,6 Mio. Stück. Davon erfuhren BDPh-Vertreter „so ganz nebenbei“ bei einem Besuch in der Sicherheitsdruckerei Bagel. Der Block  ist weiterhin, jetzt Ende November, in dem völlig chaotisch-unübersichtlichen Philatelie-Onlineshop der Post bestellbar. Ob auch erhältlich? Wird der Block weitergedruckt? (geä. 29.11.22).
                                                                                               Philatelie-Digital Nov 2022

 

IBB Ulm: „Das haben´se was verpaßt!“

Das philatelistische Messeereignis dieses Jahres liegt hinter uns. Mit Spannung wurde allenthalben der Verlauf der Internationalen Briefmarken-Börse (27.-29. Okt.) am neuen Messeort Ulm erwartet. Um ein Bild zu nehmen, die Donau in der Friedrichsau ist nicht weit, sie ist schon ein kräftiges „Bürschchen“, nach über 3000 Kilometern aber wird sie ein machtvoller europäischer Strom sein, der an seinen Ufern seit Jahrhunderten prächtigsten Glanz und mitreißende europäische Kultur versammelt.

So könnte es mit der IBB in Ulm als dem Nachfolger von „Sindelfingen“ werden. Philatelie-Digital nahm die Pressemitteilung der Messe zur Kenntnis, doch klang sie ihm zu viel nach dem Üblichen. Klare, erdnahe Aussagen jedoch von einem Händler (Rösler-Briefmarkenversand, Mannheim) und Wolfgang Lang, APHV-Präsident und Händler. Beide sind Anbieter von Postgeschichte-Bedarfspost, Rösler dazu noch Enthusiast der losen Briefmarke in Besterhaltung.

„Wer nicht gekommen ist, hat was verpaßt! Ich bin zu hundert Prozent zufrieden. Und wenn ich andere höre, sagen die das gleiche.“ Wolfgang Rösler, seit Jahren auf allen bislang großen Messen in Deutschland zusammen mit seiner Frau Ursula eine verläßliche Größe, kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Natürlich hat sich da auch vieles angestaut.“

So sieht es auch der „oberste“ Händler Deutschland, Lang und präzisiert den Neustart der IBB nach drei Jahren Corona-Zumutungen: „Der Ausfall wegen Corona seit 2020, die seitdem angesammelten Spargroschen und dazu die große Lust, Qualität nicht nur auf dem Bildschirm beim Internetkauf, sondern sie in den Händen zu halten, sie von allen Seiten begutachten können, waren der Motor in den drei Tagen. Für mich  ehrlicherweise in dieser Stärke ein unerwarteter Zuspruch. Sogar der Freitag lief für meine rund achtzig Kollegen umsatzmäßig vergleichsweise hervorragend.“ Vergleich heißt hier: im Unterschied zu Sindelfingen. Man muß hier jedoch „Sindelfingen“ richtig einordnen, auch der Messeort hatte freitags schon mal bessere Zeiten gesehen, bis in den letzten Jahren aus dem Werktag ein „Krampftag“ geworden war.

Ulm-Messe: Internationale Briefmarken-Börse 2022  Foto: L. Schwerdtfeger Südwest Presse

Während Lang am Preis-Leistungsverhältnis im Essensbereich (Messeangebot) Kritik angebracht fand, war er voll des Lobes über die äußeren Bedingungen der Messe. Das gute Oktober-Herbstwetter war der i-Punkt dazu. Entscheidend war die im Unterschied zu Sindelfingen unschlagbar bessere Infrastruktur der Messe: Weiträumige, lichthelle Messehallen 1 und 2, ausschließlich ebenerdig gelegen, ein älteren Semestern mühevolles Treppensteigen zu Foren, ArGe-Ständen und Ausstellungsbereich (alles Halle 2) entfiel. Überhaupt erwartete den Besucher  eine freundliche Ausstrahlung des Interieurs. Beratung und Restaurationsbetrieb fanden aufgeräumten Platz im Foyer (keine Essendämpfe und -Gerüche mehr im Stand-Sektor), es gab  beste Parkmöglichkeiten und auch keine Umstände eines Bus-Shuttles mehr. Ansonsten bot auch Ulm die in Sindelfingen jahrzehntelang eingeübte Solidität des Bewährten und Hochklassigen: Ratgebende Experten und ArGen (40), Ausstellung („Postgeschichte Live“), Präsentation des „Mond-Briefes“  sowie anspruchsvolle Fachvorträge.

Der Eintritt in Höhe von 5 Euro bot keinen Anlaß zum Murren. Bei Einkauf ab 50 Euro wurde der Betrag vergütet. Sicherlich am wenigsten hätten Bus-Fahrgäste des Postwertzeichen-Sammler-Vereins Mannheim (1921 gegr) etwas zu mäkeln. Ihr Verein erstattete die fünf Euro, was den natürlich zu Sindelfingen gestiegenen Fahrpreis von 30 Euro („Vereinsbus“) spürbar minderte. Es gibt bislang keine offizielle Mitteilung zu den verkauften Eintrittskarten (bis 16 J freier Eintritt). Die Rede ist von rund 2000 zahlenden Besuchern. Den Händlern war die Zahl egal, sie sahen auf ihre Umsatzzahlen und die waren, so Lang, „einfach gut.“

Masse „macht´s“ also nicht immer, aber natürlich hat auch sie ihre Vorteile, zumal dann, wenn ein erhöhtes Kaufvolumen einhergeht.  Das wird man 2023 sehen. Dann erwarten die Ufer der Donau in Ulm erneut briefmarkensammelnde  Gäste aus aller Welt!                        Philatelie-Digital, Nov 2022

Vollständiger Beitrag im Pdf-Format bitte herunterladen: IBB Ulm 2022-PrMitt
                                                                                                   

Frachtpreise steigen zum 1. Juli 2022

Post erhöht Paketpreise für Privatkunden

Päckchen und Pakete werden bei der DHL zum Juli teurer, auch die Onlinerabatte fallen weg. Das meistgekaufte Produkt wird laut Unternehmensangaben allerdings günstiger.

Die Post-Tochter DHLerhöht zum 1. Juli die Paketpreise für Privatkunden. »Gestiegene Transport-, Zustell- und Lohnkosten sowie allgemeine Kostensteigerungen machen Preiserhöhungen im nationalen und grenzüberschreitenden Paketversand unumgänglich«, begründete das Unternehmen den Schritt.

Künftig gebe es bei den nationalen Paketsendungen auch keinen Preisvorteil mehr für online gekaufte Päckchen- und Paketmarken. Die Filial- und Onlinepreise in der Produktkategorie Päckchen S sollen auf 3,99 Euro von zuvor 3,79 Euro steigen. Für das Päckchen M müßten 4,79 Euro bezahlt werden, nach zuvor 4,50 Euro beziehungsweise 4,39 Euro. Der Preis für das ausschließlich online erhältliche Paket zwei Kilogramm steige auf 5,49 Euro von 4,99.

Mit der Abschaffung der Preisunterschiede zwischen online und in den Filialen gekauften Marken reduziere das Unternehmen Komplexität und gestalte seine Paketpreise für die Kunden übersichtlicher, teilte die Post mit. Auch Packsets und Pluspäckchen werden der Post zufolge aufgrund der gestiegenen Papierkosten etwas teurer. Demgegenüber werde der Filialpreis für das am häufigsten von Privatkunden genutzte Paket, das fünf Kilogramm faßt, mit 6,99 Euro um 50 Cent billiger. – svs/Reuters

Vollständige Beiträge im Pdf-Format bitte herunterladen: Frachtpost -Preisanpassungen – PrMitt 13.6.22 und Frachtpost – Preise 1.7.2022

Kurzkommentar:
Gut, daß diese Preiserhöhung Marken- und Briefpost-Sammler nicht mehr tangiert! Letztlich war es sogar sammlerfreundlich (obwohl das nie die Absicht in Bonn war!), daß die Post mit  dem 1. Januar 2021 die Zulässigkeit einer Freimachung der Päckchen national und international mit Briefmarken beendet hat. Denn noch jede Preiserhöhung bei „Päckchen“ – und davon gab es viele – führte zu entsprechenden (hohen) Nominalen bei den Dauerserien „Sehenswürdigkeiten“ bis „Blumen“. Eine ärgerliche, für manche auch nervtötende Mehrbelastung des jährlichen Sammlerbudgets. Wir Sammler mit Neigung zum Spezialinteresse hatten letztlich keine Wahl: Marken einzeln postfrisch/ gestempelt, die Rollenversion in 6er-Streifen inklusive der Varianten bei den rückseitigen Zählnummern, dazu Marken mit 10er-Bogen-Nachweis mußten sein; ausgefallen erst recht jene, die (immer noch) komplette Bogen sammelten. Das alles ist zum Glück vorbei. Bleibt noch zu erwähnen, daß die letztmalig mögliche Einzelfrankatur mit der 379-Cent-Blumenmarke (Mi. 3399) sich unter den Euro-Frankaturen inzwischen als eine der zahlreichen seltenen Freimachungen (12. Juli 2018 – 31. Dezember 2020) erweist. – Nachsatz: Eine weitere Berichterstattung zu den Frachtpreisen erübrigt sich für Philatelie-Digital endgültig.
                                                                                                                       Philatelie-Digital 6-2022

Papier  – dazu eine Randnotiz

Im gerade an dieser Stelle veröffentlichten Beitrag über den Ukraine-Hype und die Zukunft des Sammelns mußte unweigerlich die Sprache auf den Faktor „Papier“ kommen. Auf die Liebe zu ihm, auf seine Wertschätzung und –  in seiner bedruckten Form – auf seinen Rang als bleibendes Kulturgut. Und darauf, daß man Papierfreund sein muß, will man sich dauerhaft der Welt der Briefmarke sammlerisch nähern. Reaktionen von Sammlern aus der Internationalen Motivgemeinschaft „Papier & Druck“ ließen nicht auf sich warten. Sie drückten allenthalben Lob aus. Danke!
Unverhofft stößt der Autor nun in Welt-Online am selben Tag der Veröffentlichung auf eine besonders schätzenswerte Trouvaille. Sie kommt aus dem Mund des Star-Architekten Hans Kollhoff (Jg. 1946). Er zählt zu den herausragenden Vertretern einer traditionsorientierten Architektur in Europa. In diesem  WELT-Gespräch (20.5.2022) erklärt er unter anderem, wo in Berlin „ein Haufen Schrott“ gebaut wurde, aber auch, in einer Nebenbemerkung, warum Papier dauerhafter ist als Computerarchive. Hier der fragliche Abschnitt. Dem Autor gehen die Aussagen regelrecht unter die Haut:

Kollhoff: Meine Philosophie ist: Was nicht auf Papier gedruckt ist, geht in den Orkus. Seit wir Architekten mit dem Computer arbeiten, haben wir gemerkt, wie schwierig es ist, das Archiv auf dem letzten digitalen Stand zu halten. Sie brauchen ständig Updates, Sie brauchen teilweise alte Maschinen, um das noch zu retten. Die meisten Architekten schieben das in die Cloud und denken, daß es da gut aufgehoben ist. Aber wenn 10 bis 15 Jahre ins Land gegangen sind, kommen Sie da nicht mehr ran – oder nur mithilfe von Spezialisten, die sich das gut bezahlen lassen. Die einfachste und sinnvollste Methode ist immer noch: ausdrucken.

Da teilt sie sich mit, die haptische Erfahrung: das Anfassen, das ruhige Betrachten, das Weglegen, das Wieder-in-die-Hand-Nehmen, nach Jahren das Erspüren des Historischen – des Ausdruckens selber wie des gesicherten historischen Dokumentes und Wertes. Das ist ist es, was Briefmarken als gedruckten Kunstwerken inhärent ist. Was sie im historischen Erfahrungszusammenhang ihres Betrachters und Besitzers so einzigartig macht. Wenn sie denn angemessen gut aufbewahrt werden!
                                                                                                                          Philatelie-Digital 5-2020

Ukraine-Hype und die Zukunft des Briefmarkensammelns (einmal mehr)

   Mai 22: Die Kiewer Versandstelle informiert.

Erstaunlich, daß diese  so fitten Nerds mit Faible für Rendite beim Phila-Kauf 3.0 à la Kryptomarke und deren Hypes noch nicht auf den „Ukraine“-Zug aufgesprungen sind! Kann aber noch kommen. Die – unbestreitbar nützlichen wie notwendigen – Propagandamarken der Ukraine haben darüber hinaus das Zeug für viel, viel mehr. Hier im Westen. Denn hier erweisen sie sich für hiesige Sammelanschauungen als Menetekel für einen Abgesang.  Einen Abgesang auf alte Denkschemen und  Hoffnungen. Den Strand unter dem Pflaster (einstmals ein Spontispruch) ermöglichen sie nicht. –
Auf 11 Seiten eine Betrachtung zu aktuellen Tendenzen und zu dem, woran  Sammler, selbst auch Philatelisten, besser nicht mehr erinnert werden wollen: an die Zukunft der Philatelie. (geä. 24.5.22)

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