Bild: titophe0513
Die Leserreaktionen auf der Webseite der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ bieten (zum Glück für weite Berichtsstrecken des Blattes selber) in ihrer Mehrheit viel Klartext. Wer dann noch die immer herausragenden Berichte des Wirtschaftsredakteurs und Mitherausgebers Holger Steltzner regelmäßig liest (so auch seinen heutigen Kommentar*), der kann etwas mit den fünf Sätzen anfangen, die in ihrer Wortgestaltung im Kopf von Faz-Online am heutigen Pressetag in Deutschland einzigartig sein dürften:
„Das Euro-Blame-Game beginnt. Sogar EU-Kommissionspräsident Juncker hat die Geduld mit Athen verloren. Jetzt beginnt das Blame Game. Niemand will es gewesen sein, der Schwarze Peter soll nach Athen. Nur die Kanzlerin ist auffällig still.“
Philatelie-Digital zeigt, wie es üblich ist auf seinen Seiten, eine Markenfrankatur. Zu sehen ist eine Goldmünze mit dem Bildnis Basileios II. Er war Kaiser 976 bis 1025 des Byzantinischen Reiches, also eine ziemlich lange Zeit für Byzanz-Verhältnisse. Unter ihm war das Land vermögend, erlebte trotz so einiger Kriege geordnete Verhältnisse und nicht zuletzt eine kulturelle Renaissance. Das Volk – natürlich immer aus den Realitäten und Möglichkeiten von damals gesehen – war möglicherweise deshalb sehr zufrieden, vor allem genoß das Reich Anerkennung nach außen. Nun gut, auch jener erfolgreiche Kaiser konnte sich gegen die Machteinflüsse großer adliger Familien wenig durchsetzen. (Schon das erinnert an heute, an das weiterhin in politische Familien aufgeteilte Griechenland).
Der Schreiber macht es kurz: Auf göttliche Eingebung (rechte Marke) oder was auch immer mag man nicht mehr hoffen, schöne Frauen (mittig) hatte das Land immer schon, viel Gold wünscht man ihm allerdings wieder. Aber nicht mehr unter dem Dach von Juncker, Draghi, Goldman Sachs-Jüngern und alternativlos-willfährigen Einknick-Regierungen wie der in Berlin.
Also, Griechenland, tu was, und zuerst: Raus aus der Esperantowährung, die Du aus guten Gründen so innig schätzen gelernt hast! Heute ist der 15. Juni 2015. Guten Tag noch und tschüs, kalimera und jià!
* http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/kommentar-griechenland-das-euro-blame-game-beginnt-13648655.html