Das neue Preisverzeichnis ist ab sofort kostenlos erhältlich.
Das Wichtigste im Nachgang der Meldung vom Juni: Zur Freude vieler Briefmarkenversender in Deutschland bleibt das Grundentgelt für das Übergabe-Einschreiben stabil.
Übergabe-Einschreiben „gesplittet“
Das wurde Philatelie-Digital aus Bonn schon am 27. Juni bestätigt, in dem vorab zugeleiteten Entgelteheft „Leistungen und Preise“, Stand: 1.7.2019 (s. Abb.) finden sich die fraglichen 2,50 Euro wieder. Damit aber bricht die Post eine seit 1. Januar 18(!)75 geltende Tradition in Deutschland – der Gebührengleichheit im In- und Auslandsdienst. Vereinfachung bzw. Kundenfreundlichkeit gilt in diesem Fall nicht mehr. Die Post gibt als Begründung stark gestiegene Kosten im Auslandsversand an.
Ein nationales Übergabe-Einschreiben bis 20 g kostet ab Juli 3,30 Euro (bisher 3,20), eines ins Ausland 4,60 Euro (3,40). Gleich bleibt, daß bei Markenfreimachung bzw. Schalterkauf mit mindestens zwei Werten gestückelt werden muß. An den noch funktionierenden (1200) Automatendruckern kann man sich natürlich mit einer Marke über die Wahltaste bedienen. Man muß dann nur noch das Glück haben, eine Poststelle mit dem Verkaufsgerät zu finden!
Neuer Standardbriefwert, Motiv „Kapuzinerkresse“
Über die übrigen und leicht angehobenen Einschreib-Entgelte hat Philatelie-Digital schon berichtet. Dem Sachzwang folgend ist weiterhin die preiswertere Leistung „Einschreiben-Einwurf“ nur im Inland zulässig.
Gesplittete Preise gibt es nach Abschaffung bzw. Vereinheitlichung am 1. Januar 2011 auch bei der Sendungsart „Postkarte“. National kostet sie 60 Cent, zu internationalen Zielen 95 Cent. Wer die in Weiden seit langem ausverkaufte „Sonnenblumen“-Dauermarke (Mi. 2434; 2005) noch vorrätig hat, kann sie jetzt ohne Umstände aufbrauchen. Die Neuheit war damals, 2005, nur ein Jahr lang auf Kompaktbrief National/International in Einzelverwendung möglich. Eine mittlerweile interessante Brief-Einzelfrankatur – in Rollen- wie in Bogenerhaltung!
Der am 1. Februar 2017 eingeführte Zusatzdienst „PRIO“ verteuert sich von 90 Cent auf 100 Cent. Eine neue Dauermarke sollte hier bei zwei Ausgaben zu dieser Nominale entfallen können. Aber wer weiß! Wer vielleicht ein wenig aus der Gebühren-/Sendungsmaterie „raus“ ist und nach dem Eilbrief International sucht: Diese Zusatzleistung wurde zum 1.1.2018 abgeschafft!
Natürlich verteuert sich mit der Änderung der Postkarten/Briefentgelte die ganze Bandbreite an Plusbriefen (Ganzsachen = mit eingedruckte Wertstempel). Das gilt auch für die Plusbriefe-Warenpack (Anmerkung: Die Liaison mit Ebay hat hier die Post ja schon vor einiger Zeit aufgegeben – aber wen interessieren diese Ganzsachen schon? Leider, könnte Philatelie-Digital sagen, andererseits: zuviel ist zuviel!).
Toll gestempelte „Sonnenblume“ (2005). Jetzt erneut nützlich!
Zu den übrigen Basisentgelten
Mit durchgängig veränderten Preisen im Segment National wird es, wie schon angekündigt, neue Dauermarken „regnen“: 60 Cent, 80 Cent (Standardbrief), 95 Cent (Kompakt), 155 Cent (Groß) und 270 Cent (Maxi). Was die Auslandspreise betrifft, dürfte sich die Deutsche Post AG beim Kompaktentgelt 110 Cent wie bisher über Sondermarken schadlos halten (170 c Kompakt, bisher 150 c). Die Entgelte für Groß und Maxi blieben erfreulicherweise stabil. Jedoch ist mit einer Blumenneuheit zu 110 Cent beim Standardbrief-Ausland zu rechnen (bisher 90 c, „Johanniskraut“ sowie „Narzisse“ = Aufbrauch des 2006 ersch. Wertes) .
Hinsichtlich der – vereinheitlichten – Preise für „Bücher- und Warensendungen national“ wurde bereits alles gesagt, die neuen Preise (190 / 220 c, bis 500/1000g) treten erst am 1. Januar 2020 in Kraft.
Daß sich im Falle DHL Express (keine Markenfrankierung) nur das nationale Angebot teils happig verteuert und international nicht, kann nur bedeuten, daß die Post hier bei ihren im „Klau-Modus“ sich befindenden Briefzentren die Sorge ihrer Kunden um Sicherheit gut bezahlen lassen will!
Auch vieles stabil geblieben
Bleiben wir bei den zuvor genannten ermäßigten Sendungsarten, hier ins Ausland. Neu ist hier lediglich nach der Option „Tracked“ (Online-Sendungsverfolgung) die Option „mit Unterschrift“. Sie wird gewiß dem Sicherheitsanspruch des Buchhandels usw. gerecht, aber sie kostet natürlich. Beispiel: 500-g-Warenpost XS 3,20 Euro, „mit“ 5,70 Euro. Bemerkenswert ist, daß die Post beim Auslands-Bücherversand „“Presse International“ weiterhin die gesonderten Sendungsqualitäten „Priority“ und „Economy“ anbietet. Für beide ist weiterhin Markenfrankierung zulässig, doch tritt hier bei Gewichtsstufen bis 500g, 1000g und 2000g die Internetmarke seit ihrer Einführung Mitte 2008 als starker Konkurrent auf, zusätzlich zu anderen Barbezahlungsformen (DV, Frankit, Kilotarif/Ermäß.).
Stabil blieben auch die Preise für den Internationalen Antwortschein (IAS, 2 €), die Geldeinziehung bei unzureichender Freimachung (bar), die Nachnahme (nat./intern.; nur international mit Nettofreimachung, also Teil-Markenfrankatur möglich), die Postzustellungsurkunde (markenfrankierbar! neben einem ZU-Label) und den Lagerservice (Barverfahren). Letztere Bezahlform gilt seit jeher auch für die Nachsendung, die sich jedoch stark verteuerte: bei 6-Monats-Frist für Privatkunden von 19,90 auf 29,90 €, für Geschäftskunden von 34,90 auf 49,90 Euro.
Stabil blieben auch sämtliche Entgelte der Sendungsart „Dialogpost“ (einst „Massendrucksache“, dann „Infopost“) sowie bei den mit Briefmarken frankierbaren Päckchen National und International. Im Frachtdienst teurer wurde das Schalterpaket national bis 5 kg: 7,49 €, bisher 6,99 € (Rollenmarke 1,79 €/1,50 €). Frachtentgelte sind jedoch nicht durch die Bundesnetzagentur genehmigungspflichtig. Bedeutet: Mit einer Erhöhung hier ist immer zu rechnen, vielleicht sogar noch in diesem Jahr, bevorzugter Monat: der September. Mit einer Erhöhung jetzt zum Juli wollte die Post auf jeden Fall vermeiden, noch mehr Öl ins Wasser zu vergießen. — Philatelie-Digital 7/2019