Archiv für den Monat: Juli 2023

Schweizer Post erhöht Entgelte zum 1. Januar 2024

Das Portal pctipp.ch meldet für den Beginn nächsten Jahres Preisanhebungen der Post für Briefe und Pakete. Die letzte Preiskorrektur erlebte der Schweizer Postkunde am 1.1.2022. Wie der Informationsdienst  schreibt, betone die Post, daß sie nur Teile der aufkommenden zusätzlichen Kosten an die Kunden weitergebe. Einen „gewichtigen Teil“ werde sie trotz Preiserhöhungen auch weiterhin selbst tragen und unter anderem „mittels Effizienzmaßnahmen kompensieren“.  Preiserhöhungen wie  Effizienzmaßnahmen seien, so wird die Post wiedergegeben, „neben Wachstum und Nachhaltigkeit wichtige Pfeiler der Strategie“. Mit ihr hat die Post Anfang 2021 begonnen. Die Post  wollen „den Service Public langfristig und mit eigenen Mitteln sichern“.                                                                                                              Philatelie-Digital, 6. Juli 2023

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Cancel-Wahn – So ein „Tour“-Sammelstück ginge gar nicht!

  

Vor 120 Jahren war die Tour de France noch eine Schnapsidee, doch schon bald war sie die Königin unter den Rad-Etappenrennen auf der Welt. Jetzt, am 1.Juli hat ihre 110te Ausgabe begonnen und erneut wurde für den Start das nahe Ausland (Spanien, Bilbao) mit einbezogen. Erst ab der dritten Etappe findet sie auf französischem Boden statt.

Dem deutschen Fan, der, um am Ort seinen Helden zuzujubeln, mit Vergnügen Jahr für Jahr allerlei Entbehrungen auf sich nimmt, ist die „Tour“ seit Rudi Altig und Dietrich Thurau (bislang einziger dt. Gewinner, 1997) ein äußerst beliebtes Sommer-Sportereignis. Vor allem auch im deutschen Fernsehen. Das tat seit 1985 einiges dafür. Wurde doch der Zuschauer über die Jahrzehnte durch die Reporter Herbert Watterott und ihm folgend Jürgen Emig  in den Fernseh-Liveübertragungen auch über allerlei höchst Wissenswertes und Reizvolles zu den durchfahrenen Landschaften und Orten unterrichtet, so ganz nebenbei, en passant eben.

Frankreich ist für den deutschen Normalo vor allem wegen der Sprache ja kein bevorzugtes Reiseziel (gilt umgekehrt noch viel mehr), doch Eindrücke und Wissen über seine landschaftliche Schönheit und die optische und historische Vielfältigkeit seiner Regionen, Dörfer und Städte  wurden gerade von diesen beiden Reportern mit Inbrunst frei Haus geliefert. Ihre Stimmen waren sonor und gut anzuhören. Damit das ganze Gegenteil zu diesem heute dahingehaspelten, genuschelten, viel zu schnell gesprochenen Sätzen (das überaus Fachliche wird hier nicht bestritten)  mit seinen oftmals unabgeschlossenen Inhalten und noch mehr Redundanzen, den permanenten „Ähs“ und den komplett sinnfreien „Jas“ (Fehlt nur noch, daß die Herren demnächst auch noch jeden zweiten Satz mit diesem überall grassierenden dummen wie sinnentleerten „Genau“ abschließen).

Man kann also schnell nostalgisch werden. Das ist ein Sammler überwiegend ja sowieso oder sogar immer. So tritt denn auch der Rad-Thematik-Fan weltweit auf den Plan und trägt zusammen, was die Tour de France (oder, wie an dieser Stelle berichtet, der Giro d´Italia; Mai 2018) Thematisch-Postgeschichtliches zu bieten hat. Wenn der Autor das richtig beobachtet, verzeichnet Frankreichs Philatelie ungeachtet der reichen Poststempel-Pfründe und der Cartophilie unter der dem Dach der Modern-Thematik vier alles überragende Gebiete: die Schiffs- und Polar-Philatelie (inkl. TAAF), den 2,23-Mach-Flieger „Concorde“ und eben die Tour de France.

Damit zu dem oben gezeigten Sammelstück aus dem Jahr 1956 und einem damit verbundenen traurigen Befund. Denn daß in diesem seit einigen Jahren pathologisch „woken“ westlichen Europa heute noch ein Girlie wie die oben zu sehende Maid auf einem philatelistischem Sammelstück (sinnlichen) Aufmerksamkeitswert erzielen darf, ist anno 2023 völlig ausgeschlossen. Dagegen könnte – idealiter wie abwegig – auch eine Cathérine Deneuve,  die Grande-Dame der französischen Schauspielerinnen nichts machen, sie, die mutig in der „me-too“-Hysterie deutlich bekundete, daß sie männliche Annäherung weiterhin reizvoll findet und nichts Geschlechterdiskriminierendes darin entdecken kann – was einer deutschen Oberfeministin schwer auf den Magen schlug. Nun gibt es seit deren Haßfigur Esther Vilar heute auch kaum eine hierzulande, die so viel feminine Ausstrahlung wie die blonde Französin hätte.

Diese „Moral-Pest“ hat mittlerweile alle als relevant erkannte gesellschaftliche Bereiche ideologisch im Griff, sprachlich sowieso. Der Sammler mit wenig Mut sollte sich daher im Falle von Ausstellungsabsichten wappnen und seine Schrifttexte im Sammlungsobjekt überprüfen. Der jakobinische Tugend- und Moralfuror kann vor „diskriminierendem“ Sprachgebrauch keinen Halt machen! Also: Das generische Maskulinum vermeiden, das Binnen-I oder den Doppelpunkt mit „innen“ nicht vergessen!

Noch ein Wort zu Gap und damit etwas Landeskunde im obigen Sinne. Die hundert Kilometer südllich von Grenoble gelegene Vierzigtausend-Einwohnerstadt ist die Kapitale des Departments Hautes-Alpes. Mit Traunstein pflegt die Gemeinde eine Städtepartnerschaft. Gap liegt 750 Meter über dem Meeresspiegel und ist damit die höchstgelegene Département-Hauptstadt Frankreichs. An den Ausläufern der Alpen gelegen, lockt der  provençalische Süden mit seiner Nähe. Auch kulinarisch hat man etwas zu bieten. Zuletzt war Gap 2020 Etappenzielort. Ein Erik Zabel wurde 1996 dort Etappensieger. Erstmals wurde die Stadt 1931 in die „Tour“-Planung mit einbezogen. Streckenziele führen oft in die südlichen Regionen des im Westen nahen Zentralmassivs, so etwa 2006 nach Privas (Dptm. Ardeche). Für den in der Natur ruhesuchenden Touristen sind das alles klangvolle wie vertraute Namen.                                                                    Philatelie-Digital, 3. Juli 2023