Schlagwort-Archiv: 2020

Nachtrag zu „Österreich“ (Ergänzung zu Folge 1)


Economy-Brief Europa, Tarif 1.4.2020 (21-75g), gelabelt mit Schalterfreistempel (Briefausschnitt)

Der Nachschlag gilt Österreich, dem Land, mit dem der Auftakt zu dieser kleinen Serie erfolgte. Schon bei Veröffentlichung des Beitrags zu 1/2022 war abzusehen, daß nicht zuletzt wegen der Beliebtheit des Sammellandes die Darstellung nicht „reichen“ würde.

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Posttarif-Übersichten ausgewählter europäischer Länder

  Aktuelles Entgelteheft der Post mit Service-Plus (S. 3)

Sodann: Es gilt die aktuellen bzw. neuen Posttarife einiger westeuropäischer Länder vorzustellen! Die Auswahl bedeutet nicht, daß diesen Ländern im Gegensatz zu anderen ein allgemein höherer (Sammel-)Rang zukäme.  Es sind schlicht Länder, die der Autor in der einen oder anderen Weise brieflich sammelt. Bedeutet: Hier kennt er sich aus (halbwegs, manchmal auch schon ganz gut).

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Post erhöht Briefentgelte zum 1. Januar 2022

Die letzte preisliche Generalüberholung fand am 1. Juli 2019 statt. Jetzt nun, wie erwartet, ein halbes Jahr früher, die neuen, von der Bundesnetzagentur genehmigten Entgelte. Von einer generellen Drei-Jahres-Gültigkeit des Posttarifs kann keine Rede sein. Nach dem 1. Juli 2019 legte die Post drei Preisverzeichnisse (Entgeltehefte) mit geänderten Entgelten auf (1.5.2020, 1.7.2020 u. 1.1.2021) auf. Daran wird sich auch künftig ganz sicher nichts ändern. Irgendwie müssen die Milliardengewinne für das gelbe Shareholder-Aktien-Unternehmen ja zustande kommen (Geschäftsjahr 2020: 3,650 Mrd € Gewinn).

Informationsaussendungen nur noch für „Big-Player“
Besonders hervorhebenswert seit Juli 2019 war weniger, daß am 1. Januar 2020 für Geschäftskunden  die bisher geltenden Rabatte zum 1. Januar 2020 über alle Basisprodukte und Rabattstufen hinweg um zwei Prozentpunkte abgesenkt wurden. Das traf auch den Werbe-Großversender im Philamarkt. Im  2,2 Milliarden Euro schweren Geschäftsbereich Dialogpost  verteuerte sich die Standardsendung um 2 Cent auf 30 Cent, auch wurde  die Mindestmenge, ab der dieser Preis gilt, von 4.000 auf 5.000 angehoben. Für Versender philatelistischer Informationssendungen kleineren Umfangs – Vereine, Arbeitsgemeinschaften – war der Zug schon vorher abgelaufen. Selbige hatten bis Ende 2012 noch preiswert die Sendungsart „Infobrief“ nutzen können. Seitdem ist für den Arge-Rundbrief (usw.) die volle Briefgebühr fällig. Ist dieser prekäre Kostenzuwachs den Vereinsmitgliedern, die sich über Anhebungen des Vereinsbeitrags beklagen,  bewußt?

Zollgebühr schaufelt  internationalen Kleinsendungen das Grab
Dann, am 1. Juli 2021, traf es alle im Philamarkt,  Klein- wie Großkunden. Seit dem Juli gelten neue Regeln im grenzüberschreitenden Internethandel. Sendungen aus Ländern außerhalb der EU sind zoll- und umsatzsteuerpflichtig. Betroffen sind also Warenlieferungen beispielsweise aus Asien, Ozeanien, den USA oder aus Großbritannien. Die Freigrenze von 22 Euro wurde aufgehoben. Ausnahmen gibt es nur noch für Sendungen, deren Warenwert so gering ist, daß die anfallende Umsatzsteuer weniger als 1 Euro beträgt – was einem Preis von maximal 5,23 Euro entspricht. Kleinkäufe über ebay.com, ebay.co.uk oder ebay.com.au lohnen daher aus preislicher Sicht wohl nur noch selten. Die Anbieter stellen seit vergangenem Juli  die Zollgebühr gnadenlos in Rechnung. Ob das allen Ebay-Käufern inzwischen klargeworden ist? Der Umsatzeinbruch für die fraglichen Internetplattformen muß beträchtlich sein!

Päckchen nicht mehr markenfrankiert
Ein Knaller jedoch war im vergangenen Geschäftszeitraum das Aus für die Briefmarkenfreimachung von Päckchen national und international. Seit Anfang 2021 ist sie nicht mehr zulässig. Am 1. Januar 1920 wurde das Päckchen von der Reichspost eingeführt. 100 Jahre preiswerter philatelistischer Versand – sei es der von Marken-Auswahlen, Bestellungen, zum Beispiel unter Einschreiben(!)  oder des Katalogversandes  – sind seit dem vergangenen Januar Geschichte. Kulanzweise konnten die Marken zu 3,79 € und 4,50 € noch für die jeweiligen Päckchenarten im Inlandsverkehr bis  30. Juni aufgebraucht werden. Päckchen mit Ziel Ausland waren gleichwohl als solches und mit Blick auf internationale Anbieter schon länger ein Anachronismus. Länder wie Frankreich, Italien oder Niederlande kennen ein solches international preislich niedriges Sendungsangebot schon lange nicht mehr.

Womit der Blick noch einmal auf die Pressemitteilung der Bonner Postzentrale gelenkt wird. In ihr ist von Preisen für Sendungen ins Ausland mit keinem Wort die Rede. Doch auch hier muß sicher mit Preisanhebungen gerechnet werden. Das wird man dann im neuen gedruckten Preisverzeichnis nachlesen können.

PDF-Dokumente bitte herunterladen: Neues Briefporto ab 1.1.2022 bestätigt_Post-PrMitt 10.12.21 und Briefpost-Preise neu alt 1.1.2022 

Nachträge: Entgeltehefte 1.1.2019 und 1.5.2020

           

Zum vergangenen 1. Mai mit seinen Preisänderungen hat die Post nicht nur ein (gedrucktes) Faltblatt, sondern ein ganzes Heft mit 116 Seiten Umfang produziert, jedoch, wie es scheint, nur in einer Online-Version. Philatelie-Digital stellt natürlich auch diese Fassung kostenlos und ohne Zugangsprobleme für ein Herunterladen des PDF-Dokumentes bereit.

Überraschend für den Bearbeiter nun, daß auch vom Stichtag 1. Januar 2019 eine ebensolche Ganzversion existiert. Auch sie wurde dem Schreiber von der Pressestelle in Bonn zur Verfügung gestellt. Von Mannheim ein dickes Dankeschön an die Pressestelle im Posttower!

Zum 1. Januar 2019 änderte sich  wie schon zum 1. Juli 2018 wenn überhaupt etwas dann im Frachtsektor. Als markante Änderungen von jenem Juli bleiben in Erinnerung die Entgelte-Anhebungen bei der „Büchersendungen“ und im Frachtbereich die Korrekturen bei den Päckchenmaßen sowie der Wegfall des Rückscheins bei Paketen-Inland.

Aber zum 1. Januar 2019. Hier  kam es zur Erhöhung beim wohl am meisten genutzten Paket-National bis 5 kg (7,49 € statt 6,99 €) und der erstmaligen Umsatzsteuerbelastung für die Rollenservicemarke (1,79 € statt 1,50 €). Auf anderen Plattformen zu lesende Änderungen bei der Warenpost und Buch-International sind komplett falsch, mal davon abgesehen, daß diese Sendungsformen mit ihrer Online-Frankierung  (Internetmarke) für den allein an Briefmarkenfrankaturen interessierten Bedarfspostsammler ausscheiden. Weitere Details aufzuspüren sei dem Leser überlassen. Daß Philatelie-Digital auch diese Version vom 1.1.2019 als PDF-Dokument zur Verfügung stellt, ist allein der Chronistenpflicht geschuldet und dem Interesse jener, die „Postgebührenhefte“ sammeln. Daß es diese in den letzten Jahren auch schon mal nur als Onlineversion gibt, ist der Zug der Zeit! ––

PDF-Dokumente bitte herunterladen: Leistungen und Preise 1.1.2019 und Leistungen und Preise 1.5.2020
                                                                                                               Philatelie-Digital 6/2020

Deutsche Post digitalisiert auf breiter Ebene / Marken mit Matrix werden Alltag

   Matrix-Zukunft: So oder so ähnlich.

Der geisterhafte Vorbote ausschließlich für die Sammler und Philatelisten kam mit der Online-Befragung von Anfang bis 24. November 2019 durch die WHU Otto Beisheim School of Management. Die übrigen geplanten „Digital-Neuerungen“ ließ die Post unverhofft mit ihren Pressemitteilungen vom 3. März verlauten. /  Kommentar des Herausgebers – – Philatelie-Digital 3/2020

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Corona-Virus: Auch keine Briefmarkenmesse Essen

Vollends helles Erwachen sorgte für viele Briefmarkenfreunde, daß zahlreiche Großtauschtage Ende 2. Märzwoche abgesagt wurden. Und an der hierfür  zugrundeliegenden Beschlußlage  wird sich bis auf weiteres auch nichts ändern. Höhepunkt der traurigen Entwicklung: Nach der „Philatelia“ zum Märzbeginn in München kommt nun auch für die 30. Intern. Briefmarkenmesse Essen 2020 das Aus. Vom 14. bis 16. Mai hätte sie stattfinden sollen. Hier die Pressemitteilung vom 13. März des Händlerverbandes APHV:

„Die Stadt Essen hat mit Wirkung vom 13. März 2020 verfügt, dass alle Großveranstaltungen im Stadtgebiet mit mehr als 1000 Besuchern verboten sind. Die Verfügung ist zeitlich nicht begrenzt, sondern gilt bis auf Weiteres. Damit fehlt jegliche Planungssicherheit in den entscheidenden Wochen vor einer Großveranstaltung. In intensiven Gesprächen mit der Messe Essen wurde nach Alternativterminen gesucht.

Da die Verfügung unbefristet ist und die Ungewissheit groß, ob im Frühjahr überhaupt noch Großveranstaltungen stattfinden dürfen, ist die allgemeine Einschätzung, dass eine Verschiebung um wenige Wochen in den Juni nichts bringen wird. Danach beginnen die Sommerferien.

Eine Verschiebung der Briefmarken-Messe Essen in den Sommer oder noch weiter ins 2. Halbjahr macht angesichts vieler (auch verschobener) Philatelie-Veranstaltungen im Spätsommer und Herbst im In- und angrenzenden Ausland und vor allem wegen der Nähe zur Briefmarken-Börse in Sindelfingen keinen Sinn. Der Veranstalter ist deshalb gezwungen, die 30. Internationale Briefmarken-Messe Essen abzusagen.

Die nächste Briefmarken-Messe in Essen wird zusammen mit der IBRA vom 6. bis 9. Mai 2021 stattfinden. Aktuelle Informationen finden sich auf www.ibra2021.de und www.briefmarkenmesse-essen.de“ (jb/pcp)
                                                                                                          Philatelie-Digital, 3/2020

„Philatelia 2020“ nach einem Tag abgebrochen

   

   Trotz allem: Guter Start in München
Fotos: Wilhelm van Loo

Einmalige Chronistenpflicht an dieser Stelle – einmaliges (hoffentlich!) Ereignis. Die mit viel Herzblut, Enthusiasmus und Willen vom Händlerverband APHV geplante und von der Messeagentur Billion durchgeführte „neue“ Philatelia“ endete unverhofft nach einem Tag. Auf drei Tage war sie angesetzt. Der Coronavirus legt nun auch in der Philatelie  die Axt an. Heute, vier Tage später, kommt man angesichts der nicht abreißenden neugeschaffenen Tatsachen und Einsichten nicht um die Feststellung herum, daß die Entscheidung richtig war. Am Tag selbst oder darauf mochte man noch verärgert sein, ließ die Stadt München zur selben Zeit ein paar Kilometer weiter 70.000 Fans in die Arena des Bundesligaspitzenreiters Bayern München strömen. Hier ein paar Tausend Sammler, die ohnehin bei ihrer Schatzsuche gern für sich sind und deshalb physische Nähe von ebenfalls suchenden Nachbarn zu vermeiden suchen, da Fußballfans, die sich in die Arme fallen.

Hier die vom APHV auf seiner Website veröffentlichte Erläuterung zum Sachverhalt:

(jb/pcp) „Nicht wenige fragten sich im Vorfeld, ob der Neustart der Internationalen Briefmarken-Börse München gelingen würde. Dem veranstaltenden Händlerverband APHV war es gelungen, ein Angebot auf die Beine zu stellen, das den Vorgängermessen in nichts nachstand. Wer am 6. März 2020 ins Foyer des MOC München-Freimann schaute, sah viele Sammler, die ungeduldig auf die Öffnung der Halle 2 um 9.30 Uhr warteten. Nachdem der erste Ansturm bewältigt war, hatten die Händler und Postverwaltungen bis in den Nachmittag gut zu tun.

Am ersten Messetag abends um 22 Uhr entschied das Kreisverwaltungsreferat München zur allgemeinen Überraschung, die Philatelia am Samstag und Sonntag nur unter Auflagen zu erlauben, die eine Fortsetzung praktisch unmöglich machten: Jeder Standinhaber sollte einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen, und die Besucher sollten verpflichtet werden, auf einem Formular schriftlich zu versichern, dass sie in den letzten zwei Wochen keines der Corona-Krisengebiete besucht haben. Daraufhin wurde entschieden, die Philatelia München abzubrechen. Die Numismata in der Nachbarhalle konnte gar nicht erst starten.

Glücklicherweise hatten die meisten Aussteller schon am Eröffnungstag so gute Umsätze gemacht, dass die Kosten bei den meisten wenigstens gedeckt waren. Da der Auftakt zudem gezeigt hatte, dass die Philatelia München funktioniert und vom Publikum angenommen wird, gaben viele Aussteller spontan ihre Zusage für die nächste Philatelia, die vom 5. bis 7. März 2021 wieder in Halle 2 im MOC München-Freimann stattfinden wird.“ – Ende – 
Philatelie-Digital 3/2020

Post macht bei Bücher- und Warensendungen einen Rückzieher

Noch wird in diesem Lande, in dem wir gut und gerne leben (Merkel) nicht alles von „oben“ durchgedrückt, durchgereicht, durchgewirkt. Die Post nimmt ihre Entscheidung, zum kommenden 1. Juli auch die Entgelte für Bücher- und Warensendungen zu erhöhen (s. früheren Bericht auf diesen Seiten!) teilweise zurück, das heißt, sie erhöht bei aufschiebender Wirkung. Erst zum Jahresbeginn 2020 treten die neuen Preise in Kraft. In Ihrer Pressemitteilung vom 26. Juni (s. PDF) schreibt sie von „Herausforderungen“ für die Versender. Das ist das Niveau einer Lückenpresse.

Bei https://www.e-recht24.de/news/ findet der Autor diese Zeilen:

„Vor allem kleine und mittlere Buchhändler könnte die Preiserhöhung vor massive Probleme stellen, fürchtet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Um mit großen Online-Versendern mithalten zu können, seien sie auf bezahlbare Versandmöglichkeiten angewiesen. Gerade die Literatur abseits der Bestsellerlisten gelange häufig nur auf dem Postweg zum Leser. Damit leisteten Verlage und niedergelassene Händler einen wichtigen Beitrag für Kultur und Gesellschaft. Indem die Post das Produkt „Büchersendung“ quasi abschaffe, gefährde sie die Vielfalt des Buchmarktes.“

Und als hätte man es nicht anders erwarten können, befürchtet der Börsenverein noch dies:

„Darüber hinaus könnte die Portoerhöhung den unangefochtenen Marktführer weiter begünstigen (…). Denn laut Medienberichten gewähre die Post Amazon spezielle Konditionen und diskriminiere so Verlage und andere Buchhändler. Möglich sei all das nur, weil die Post ihre marktbeherrschende Stellung mißbrauche. Der Verband hat deshalb eine Beschwerde beim Kartellamt gegen die angekündigte Portoerhöhung eingereicht. Die Behörde solle den Sachverhalt untersuchen und einen fairen Markt für alle Beteiligten schaffen.“

So geht Appel-Post heute. – – Philatelie-Digital 7/2019

Dokument bitte herunterladen: Buecher- u Warensendung -Uebergangsfrist