Trotz allem: Guter Start in München
Fotos: Wilhelm van Loo
Einmalige Chronistenpflicht an dieser Stelle – einmaliges (hoffentlich!) Ereignis. Die mit viel Herzblut, Enthusiasmus und Willen vom Händlerverband APHV geplante und von der Messeagentur Billion durchgeführte „neue“ Philatelia“ endete unverhofft nach einem Tag. Auf drei Tage war sie angesetzt. Der Coronavirus legt nun auch in der Philatelie die Axt an. Heute, vier Tage später, kommt man angesichts der nicht abreißenden neugeschaffenen Tatsachen und Einsichten nicht um die Feststellung herum, daß die Entscheidung richtig war. Am Tag selbst oder darauf mochte man noch verärgert sein, ließ die Stadt München zur selben Zeit ein paar Kilometer weiter 70.000 Fans in die Arena des Bundesligaspitzenreiters Bayern München strömen. Hier ein paar Tausend Sammler, die ohnehin bei ihrer Schatzsuche gern für sich sind und deshalb physische Nähe von ebenfalls suchenden Nachbarn zu vermeiden suchen, da Fußballfans, die sich in die Arme fallen.
Hier die vom APHV auf seiner Website veröffentlichte Erläuterung zum Sachverhalt:
(jb/pcp) „Nicht wenige fragten sich im Vorfeld, ob der Neustart der Internationalen Briefmarken-Börse München gelingen würde. Dem veranstaltenden Händlerverband APHV war es gelungen, ein Angebot auf die Beine zu stellen, das den Vorgängermessen in nichts nachstand. Wer am 6. März 2020 ins Foyer des MOC München-Freimann schaute, sah viele Sammler, die ungeduldig auf die Öffnung der Halle 2 um 9.30 Uhr warteten. Nachdem der erste Ansturm bewältigt war, hatten die Händler und Postverwaltungen bis in den Nachmittag gut zu tun.
Am ersten Messetag abends um 22 Uhr entschied das Kreisverwaltungsreferat München zur allgemeinen Überraschung, die Philatelia am Samstag und Sonntag nur unter Auflagen zu erlauben, die eine Fortsetzung praktisch unmöglich machten: Jeder Standinhaber sollte einen negativen Test auf das Coronavirus vorlegen, und die Besucher sollten verpflichtet werden, auf einem Formular schriftlich zu versichern, dass sie in den letzten zwei Wochen keines der Corona-Krisengebiete besucht haben. Daraufhin wurde entschieden, die Philatelia München abzubrechen. Die Numismata in der Nachbarhalle konnte gar nicht erst starten.
Glücklicherweise hatten die meisten Aussteller schon am Eröffnungstag so gute Umsätze gemacht, dass die Kosten bei den meisten wenigstens gedeckt waren. Da der Auftakt zudem gezeigt hatte, dass die Philatelia München funktioniert und vom Publikum angenommen wird, gaben viele Aussteller spontan ihre Zusage für die nächste Philatelia, die vom 5. bis 7. März 2021 wieder in Halle 2 im MOC München-Freimann stattfinden wird.“ – Ende –
Philatelie-Digital 3/2020