Wie einer von der dts Nachrichtenagentur (Halle/S) am 4. Juli verbreiteten Meldung zu entnehmen ist, müssen die Großkunden der Deutschen Post erst ab neuem Jahr mit einer Verteuerung ihrer stark ermäßigten Briefpreise rechnen. Änderungen betreffen nach diesem Bericht dann auch die Dialogpost, ein „2,2 Mrd. schwerer Geschäftsbereich“. So werde sich das Entgelt für die Standardsendung (20g) um 2 Cent auf 30 Cent erhöhen. Es ist anzunehmen, daß sich auch die übrigen Gewichtssegmente verteuern, wie sicherlich auch die Preise für Sendungen nach internationalen Zielen.
Die Dialogpost ist bei ihrer Mindesteinlieferungsmenge von 4000 Stück bundesweit oder 200 Stück je Leitbereich (ersten zwei Ziffern der PLZ) nicht Gegenstand der Post-Universaldienst- leistungsverordnung (PUDLV). Wie dts meldet, soll die Mindestmenge, was eine bundesweit gestreute Einlieferung betrifft, fortan 5000 Stück betragen.
Die 28-Cent-Massendrucksache ist also am 1. Januar 2020 passé, das gilt auch für die Plus-Ganzsachen in dieser Wertstufe.
Großbrief, 2015, mit 144-c-Freimachung.
Kulanzfrist endgültig beendet
Zahlreichen Presseberichten vom 4. Juli war zu entnehmen, daß die Deutsche Post seit jenem Donnerstag (oder vielleicht auch schon Mittwoch) unterfrankierte, nach altem Tarif freigemachte Sendungen nicht mehr durchgehen läßt. In diesem Sinne gibt der „Münchner Merkur“ einen Postsprecher wieder, der des weiteren anmerkte, daß die Post fortan solche Sendungen zurückgebe (womit er wohl die Schalteraufgabe gemeint hat) oder beim Empfänger Nachentgelt verlangen werde. Beim Standardbrief sind das bekanntlich 70 Cent Einziehungsentgelt, bei Groß- und Maxisendungen sowie Bücher-/Warensendungen 200 Cent, hinzu kommt das jeweils fehlende Porto.
Eine nie aufgehobene Sonderregelung hier dazu datiert auf den 1. Januar 2006. Damals wurde das Entgelt für den (nationalen) Großbrief von 144 Cent auf 145 Cent „vereinfacht“. Mit den zahlreich erschienenen Marken in alter Nominale freigemachte Sendungen hätten um 1 Cent ergänzt werden müssen. Diesen Wert gab es nur in einem ATM-Drucker, der wiederum nicht jedem Postkunden zur Verfügung stand. Die Post erließ intern die pragmatische Regelung, solche Sendungen nicht zu beanstanden. Grundsätzlich galt sie fort bis zum vergangenen 30. Juni. Seit dem 1. Juli 2019 kostet der Großbrief 155 Cent. Damit hat sich die Kulanzregelung vom 1. Januar 2006 endgültig erledigt.
Was die Kulanz dieser Juli-Tage nun betrifft, ist auch sie einzig für den Briefpostsammler wirklich interessant. Er wird von unterfrankierten Sendungen mit Poststempel bis 3. Juli nicht sprechen können. Neu ist das Ganze allerdings auch nicht. Seit jeher hat die Post so verfahren, und als es die DBP noch gab, machte selbige sogar in ihrem Amtsblatt darauf aufmerksam! – – Philatelie-Digital 8/2019
Dokument bitte herunterladen: PUDLV – Post-Universaldienstleistungsverordnung