Deutsche Post: Alles Neue zum 1. Januar 2020 (1) – Bücher- und Warensendungen-national

Ab morgen, dem 1. Januar, sind die schon im letzten Sommer angekündigten Entgelte der neuen, vereinheitlichten nationalen Sendungsart „Bücher- und Warensendung national“ endgültig zu entrichten. Sie waren schon für den 1. Juli 2019 vorgesehen, doch setzte die Post aufgrund von Protesten u.a. aus dem Buchhandel das Inkraftreten der neuen Entgelte für die Dauer von sechs Monaten aus. Das Entgelt bis Sendungen bis 500g beträgt 190 Cent, bis 1000g 220 Cent.

   W.-Sdg-Groß vom 11.18.2019

Entscheidend an der neuen Sendungsart ist die stark vermindete Sendungshöhe von fünf Zentimetern (bisher 15 cm) bei beiden Gewichtsoptionen. Diese um zehn Zentimeter weniger zulässige Sendungshöhe zwingt bei fraglichen Sendungen zum Versand in teureren Päckchen oder als Paket (Einzelheiten hierzu s. Beitrag „Büchersendung“ von 120 Pf auf 190 Pf“ (PhilDig 5/19; dort Dok. Pr-Mitt. der DP). An dieser Stelle ist festzuhalten, daß es anders als im Auslandsdienst keine Onlineversandoption für Einzelsendungen („Warenpost“; bezahlbar nur mit Internetmarke) gibt.

Fazit: Die seit dem 1. Juli 2018 geltenden Preise von 120 Cent für „Büchersendungen“ (bis 500g) und 170 Cent (501-1000g) bzw. für „Warensendungen“ zu 130 Cent (bis 50g; Nennwert nur als ATM!) und 220 Cent (51-500g) hatten eine effektive Laufzeit bis 31. Dezember 2019. Doch die Praxis am Schalter sah in den vergangenen Monaten wohl anders aus. Versender von „Büchersendungen“ wie die BDPh-ArGe RSV e.V. verschickten ihre Rundbriefe (bis 500g) zum teureren Großbriefentgelt (155 c). Philatelie-Digital ist nicht bekannt, daß die Post ihren Annahmestellen intern diese Möglichkeit als Angebotsvariante „angewiesen“ hätte im Falle, daß die Einlieferer die noch teurere, aber zeitlich aufgeschobene Variante „190 Cent“ nicht akzeptieren wollten. Die Post hat also in den vergangenen sechs Monaten die Versender schlichtweg abkassiert.

 
  Rundbrief, als Großbrief versandt, 18.12.2019


Rundbrief zum ermäß. Entgelt, 19.6.2019

Was die „alten“ Warensendungsentgelte (130c/220c) betrifft, könnte Bonn dieses Spielchen ebenso durchgezogen haben. Andererseits ist die Realität längst die, daß diese beiden ermäßigten Sendungsarten insbesondere seit Einführung der Online-Bezahlformen (Stampit 2001, Nachfolger Frankit, Internetmarke 2009) bei ohnehin schon viele Jahrzehnte zulässiger DV-Freimachung (DV=Datenverarbeitung) überwiegend markenlos in den Versand gingen. Das wird noch mehr auf das neue vereinheitlichte Produkt vom 1. Juli 2019 zutreffen.

Anzumerken ist hier außerdem, daß seit Preisverzeichnis Stand 1.1.2016 im Abschnitt „Mengenversand“ (!?) die Post zusätzlich die beiden Optionen „Maxi bis 1000g, H 5 cm“ (220 c) und „Maxi bis 1000g, H 15 cm(!) (235 c) anführte. Sie haben sich mit dem 1. Juli 2019 erledigt. Mit diesem Datum führte die Post für den nationalen Markt aber die neue Massen-Sendungsart „Warenpost“ ein. Sie bietet bei Vertragsabschluß Sendungsverfolgung und verlangt preisabgestuft Mindestmengen (200 bzw 1000 Stück pro Jahr). Bezahlformen sind auch hier nurmehr Internetmarke, DV-Freimachung und sonstige automatische Frankierungen.

Mehr Übersicht: Im zuletzt veröffentlichten Beitrag „Neu: Dialogpost-Inhalte… / Mit BÜWA kennzeichnen“ finden Sie sämtliche Entgelte für die beiden Sendungsarten sowie des jetzt vereinheitlichten Produktes. Zu diesem 1. Januar hat die Post zwei Mitteilungen zur Internationalen Post veröffentlicht. Sie finden diese Dokumente hier als angehängte pdf-Dateien. — Philatelie-Digital 12-2019

 PDF-Dokumente bitte herunterladen: Preisblatt Brief International 1.1.2020 und Preisblatt Brief International 1.7.2019 und Bücher- u. Warensdgn Übergangsfrist_PM 26.9.2019