€-Zeichen überflüssig! Softwarefehler!
Die ArGe Rollenmarken, Markenheftchen, Automatenmarken (RSV) meldet in ihrem jüng-
sten Rundbrief (3/2018) das Auftauchen von Fehlverwendungen bei der aktuellen Automatenmarken-Ausgabe ( „Briefe schreiben“ / „Briefe empfangen“) vom 3. Januar 2017. Es geht um den Typendruck mit €-Zeichen. Ihn gab es letztmals regulär bei der ATM 5 („Briefkasten“) und zuvor und erstmals bei Mi. 4 („Posthörner“, 2002). Doch noch bei der Ausgabe 6/7 („Brandenburger Tor“ / „Bonner Posttower“, 2008) tauchte er irrtümlicherweise auf – die Software in den Druckergeräten war nicht umgestellt worden. War das schon bei ATM 6/7 eine Peinlichkeit ersten Ranges für die Post, weil es diese technische Anomalie landauf landab gab und zwar noch monatelang nach dem 24. Oktober 2008, so kann jetzt die Fortsetzung „der Geschicht´“ nur noch verwundern. Bislang sind es zwar nur zwei Geräte, laut RSV stehen sie in Bochum und Schleswig, doch wer weiß. Wie es in dem Beitrag heißt, zeigten die Startbildschirme der Geräte als Abbildung die ATM Mi. 5! Philatelistisch könnte man fragen: Wo leben wir denn?!
Zu allem drei Anmerkungen:
Auch für Briefpostsammler, nicht nur für den Losemarken-Freund, ist solche Briefpost aus der . Gebrauchszeit mit dieser spektakulären Abweichung natürlich von philatelistischem Interesse und daher Anreiz, nach ihr zu suchen. Etwas aufspüren, ist dem Philatelisten schließlich eine der liebsten Beschäftigungen!
Suchen heißt unter anderem möglichst gewerbliche Posteingänge regelmäßig sichten zu können. Damit wird es in diesen Brüssel-diktatorischen Zeiten einer EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) von diesem Jahr an wohl endgültig vorbei sein. Aus lauter Vorsicht gibt keine Firma mehr Briefsendungen der Kundschaft an Sammler ab.
Hinzu kommt, daß der Postkunde immer häufiger am vertrauten Standort vergeblich nach seinem „Markendrucker“ Ausschau hält. Noch gerademal zweitausend sollen es aktuell sein. Die Frage ist, wie viele selbst davon funktionstüchtig sind, grundsätzlich oder auch nur fallweise (Störanfälligkeiten; s. dazu auch „ATM-Versorgung 2016 in Deutschland / Ein Paradoxon pur“ (Philatelie-Digital 16/2016; Suchwort: ATM-Drucker). Des weiteren ist auch der Gebrauch der neuen ATM in philatelistischer Korrespondenz nach vielen Beobachtungen in diesen vergangenen 1 3/4 Jahren bescheiden. Noch werden die alten Vordrucke (ATM 6/7) aufgebraucht.
Kommentar: Alles würde noch interessanter werden, sollten diese beiden ATM-Vordruckpapiere demnächst/in nicht langer Zeit die letzten des Sammelgebietes sein: Dann, wenn die Deutsche Post die Kosten des laufenden Betriebs der vorhandenen Geräte für unverhältnismäßig hält und sie allesamt in die Verschrottung gibt. Da das kalte Renditedenken in Bonn (in diesem Falle zu Recht) dominiert, wird man Nachfolgegeräte bei verändertem Kauf- und Schreibverhalten der Postkunden anders als die Sammler ausplündernde Österreichische Post nicht mehr aufstellen. So sei es dann! Dann wird man auch sehen, wie klassisch (zu Recht!) die deutsche ATM-Philatelie ist – nämlich auch in den Augen der breiten Sammlerschaft, die dieses seit 1981 die Portobeschaffung erheblich vereinfachende Automationserfolgsprodukt eigentlich nie wirklich angenommen hat, geschweige denn philatelistisch begreifen wollte.
Aber, es gibt ja das Internet! Dort läßt sich alles nachholen. Man muß nur wollen. Zum Beispiel und zu allererst die Seite www.postautomation.de aufschlagen. Der Autor bietet fulminantes Wissen und exzellente bildliche Anschauung – für den Einsteiger wie für den den Kenner.
Philatelie-Digital 7-2018, aktuell