(Sept. 2018)
Der nationale Sammlerverband BDPh hat eine neue Visitenkarte im Netz. Zu sehen ist eine luzide gestaltete Homepage mit einem klareren Aufbau, leichter erkennbaren informationellen Zugriffen und einer aktualisierten Eigendarstellung. Getragen wird dies alles durch ein erheblich freundlicheres Erscheinungsbild. Philatelie-Digital sagt: gelungen!
Auch gut und klug: Im Bildinventar verzichtet man auf präsidiale Köpfe, noch sind sonst welche Macher zu sehen! Köpfe können auf Bundestagen Zeichen setzen bzw. Affekte beanspruchen. Hier auf der Homepage „verschleimen“ sie nur, was Sache ist. Und die ist: Ein Verband, der nach erheblichen personalen Krisen der letzten Jahre und einer jedes Jahr schwächeren Mitgliederbilanz auf der Suche ist nach einer wieder angemessenen Selbstwahrnehmung als bedeutender Kulturverband in Deutschland mit grandioser geschichtlicher Vergangenheit im Konnex von Post- und Wirtschaftsgeschichte. Diese Selbstwahrnehmung bzw. der Wiedergewinn eigener Bedeutung kann gegenüber dem einfachen Mitglied in breiter Form sinnstiftend und zukunftsweisend nur über das Internet stattfinden.
Diese Lektion haben ja inzwischen auch viele Ortvereine – die eigentliche Basis des Verbandes – begriffen. Steigende Postpreise werden gedruckten Vereinsmitteilungen mehr denn je das Wasser zum Leben dieser Publikationstätigkeit abgraben. Die Ermutigung „aus dem Netz“ muß daher sein. Und weil sie von „oben“ kommt, muß sie überzeugend sein, also lebendig und verbandsbejahend. Die kommenden Aufgaben im Internet sind immens. Ihre Überschrift: Brücken schlagen zum einfachen Mitglied, Vertrauen auslösen, Scheu nehmen, die Internetnutzung zu etwas Selbstverständlichem machen. Da kann dann sogar die Vorstellung von einem „Beleg des Monats“ sinnvoll sein. Besonders gefallen Philatelie-Digital jedoch neben dem akzentuierten Angebot der Online-Ausstellungssammlung die endlich markanten Hervorhebungen von „Ortsverein“ und „ArGe“. Vor allem ersterer hat ja in der gedruckten Publikation „philatelie“ einen (seit jeher) absolut jämmerlichen, für eine moderne Verbandszeitschrift beschämenden, weil völlig (personell) leblosen Auftritt!