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Post erhöht Briefentgelte zum 1. Januar 2022

Die letzte preisliche Generalüberholung fand am 1. Juli 2019 statt. Jetzt nun, wie erwartet, ein halbes Jahr früher, die neuen, von der Bundesnetzagentur genehmigten Entgelte. Von einer generellen Drei-Jahres-Gültigkeit des Posttarifs kann keine Rede sein. Nach dem 1. Juli 2019 legte die Post drei Preisverzeichnisse (Entgeltehefte) mit geänderten Entgelten auf (1.5.2020, 1.7.2020 u. 1.1.2021) auf. Daran wird sich auch künftig ganz sicher nichts ändern. Irgendwie müssen die Milliardengewinne für das gelbe Shareholder-Aktien-Unternehmen ja zustande kommen (Geschäftsjahr 2020: 3,650 Mrd € Gewinn).

Informationsaussendungen nur noch für „Big-Player“
Besonders hervorhebenswert seit Juli 2019 war weniger, daß am 1. Januar 2020 für Geschäftskunden  die bisher geltenden Rabatte zum 1. Januar 2020 über alle Basisprodukte und Rabattstufen hinweg um zwei Prozentpunkte abgesenkt wurden. Das traf auch den Werbe-Großversender im Philamarkt. Im  2,2 Milliarden Euro schweren Geschäftsbereich Dialogpost  verteuerte sich die Standardsendung um 2 Cent auf 30 Cent, auch wurde  die Mindestmenge, ab der dieser Preis gilt, von 4.000 auf 5.000 angehoben. Für Versender philatelistischer Informationssendungen kleineren Umfangs – Vereine, Arbeitsgemeinschaften – war der Zug schon vorher abgelaufen. Selbige hatten bis Ende 2012 noch preiswert die Sendungsart „Infobrief“ nutzen können. Seitdem ist für den Arge-Rundbrief (usw.) die volle Briefgebühr fällig. Ist dieser prekäre Kostenzuwachs den Vereinsmitgliedern, die sich über Anhebungen des Vereinsbeitrags beklagen,  bewußt?

Zollgebühr schaufelt  internationalen Kleinsendungen das Grab
Dann, am 1. Juli 2021, traf es alle im Philamarkt,  Klein- wie Großkunden. Seit dem Juli gelten neue Regeln im grenzüberschreitenden Internethandel. Sendungen aus Ländern außerhalb der EU sind zoll- und umsatzsteuerpflichtig. Betroffen sind also Warenlieferungen beispielsweise aus Asien, Ozeanien, den USA oder aus Großbritannien. Die Freigrenze von 22 Euro wurde aufgehoben. Ausnahmen gibt es nur noch für Sendungen, deren Warenwert so gering ist, daß die anfallende Umsatzsteuer weniger als 1 Euro beträgt – was einem Preis von maximal 5,23 Euro entspricht. Kleinkäufe über ebay.com, ebay.co.uk oder ebay.com.au lohnen daher aus preislicher Sicht wohl nur noch selten. Die Anbieter stellen seit vergangenem Juli  die Zollgebühr gnadenlos in Rechnung. Ob das allen Ebay-Käufern inzwischen klargeworden ist? Der Umsatzeinbruch für die fraglichen Internetplattformen muß beträchtlich sein!

Päckchen nicht mehr markenfrankiert
Ein Knaller jedoch war im vergangenen Geschäftszeitraum das Aus für die Briefmarkenfreimachung von Päckchen national und international. Seit Anfang 2021 ist sie nicht mehr zulässig. Am 1. Januar 1920 wurde das Päckchen von der Reichspost eingeführt. 100 Jahre preiswerter philatelistischer Versand – sei es der von Marken-Auswahlen, Bestellungen, zum Beispiel unter Einschreiben(!)  oder des Katalogversandes  – sind seit dem vergangenen Januar Geschichte. Kulanzweise konnten die Marken zu 3,79 € und 4,50 € noch für die jeweiligen Päckchenarten im Inlandsverkehr bis  30. Juni aufgebraucht werden. Päckchen mit Ziel Ausland waren gleichwohl als solches und mit Blick auf internationale Anbieter schon länger ein Anachronismus. Länder wie Frankreich, Italien oder Niederlande kennen ein solches international preislich niedriges Sendungsangebot schon lange nicht mehr.

Womit der Blick noch einmal auf die Pressemitteilung der Bonner Postzentrale gelenkt wird. In ihr ist von Preisen für Sendungen ins Ausland mit keinem Wort die Rede. Doch auch hier muß sicher mit Preisanhebungen gerechnet werden. Das wird man dann im neuen gedruckten Preisverzeichnis nachlesen können.

PDF-Dokumente bitte herunterladen: Neues Briefporto ab 1.1.2022 bestätigt_Post-PrMitt 10.12.21 und Briefpost-Preise neu alt 1.1.2022 

Nachträge: Entgeltehefte 1.1.2019 und 1.5.2020

           

Zum vergangenen 1. Mai mit seinen Preisänderungen hat die Post nicht nur ein (gedrucktes) Faltblatt, sondern ein ganzes Heft mit 116 Seiten Umfang produziert, jedoch, wie es scheint, nur in einer Online-Version. Philatelie-Digital stellt natürlich auch diese Fassung kostenlos und ohne Zugangsprobleme für ein Herunterladen des PDF-Dokumentes bereit.

Überraschend für den Bearbeiter nun, daß auch vom Stichtag 1. Januar 2019 eine ebensolche Ganzversion existiert. Auch sie wurde dem Schreiber von der Pressestelle in Bonn zur Verfügung gestellt. Von Mannheim ein dickes Dankeschön an die Pressestelle im Posttower!

Zum 1. Januar 2019 änderte sich  wie schon zum 1. Juli 2018 wenn überhaupt etwas dann im Frachtsektor. Als markante Änderungen von jenem Juli bleiben in Erinnerung die Entgelte-Anhebungen bei der „Büchersendungen“ und im Frachtbereich die Korrekturen bei den Päckchenmaßen sowie der Wegfall des Rückscheins bei Paketen-Inland.

Aber zum 1. Januar 2019. Hier  kam es zur Erhöhung beim wohl am meisten genutzten Paket-National bis 5 kg (7,49 € statt 6,99 €) und der erstmaligen Umsatzsteuerbelastung für die Rollenservicemarke (1,79 € statt 1,50 €). Auf anderen Plattformen zu lesende Änderungen bei der Warenpost und Buch-International sind komplett falsch, mal davon abgesehen, daß diese Sendungsformen mit ihrer Online-Frankierung  (Internetmarke) für den allein an Briefmarkenfrankaturen interessierten Bedarfspostsammler ausscheiden. Weitere Details aufzuspüren sei dem Leser überlassen. Daß Philatelie-Digital auch diese Version vom 1.1.2019 als PDF-Dokument zur Verfügung stellt, ist allein der Chronistenpflicht geschuldet und dem Interesse jener, die „Postgebührenhefte“ sammeln. Daß es diese in den letzten Jahren auch schon mal nur als Onlineversion gibt, ist der Zug der Zeit! ––

PDF-Dokumente bitte herunterladen: Leistungen und Preise 1.1.2019 und Leistungen und Preise 1.5.2020
                                                                                                               Philatelie-Digital 6/2020

Intern. Briefmarken-Börse Sindelfingen 24.-26. Oktober 2019

In einer Woche ist es für den internationalen Sammler- und Händlertreff wieder soweit. „Sindelfingen“ öffnet wie alljährlich seine Tore. Philatelie-Digital hat die wichtigsten Informationen zusammengestellt (pdf-Dateien) und wünscht allen Besuchern und Ausstellern einträgliche Börsentage – und vor allem gute Stimmung!

Sammler, Neu- und Wiedereinsteiger finden wie immer ein reichhaltiges Angebot vor: Briefmarken, Briefe, Ansichtskarten und Ganzsachen, hochwertiges Zubehör vom Album bis zur aktuellsten Sammel-Software. Zahlreiche Händler, Postverwaltungen, Auktionshäuser und Fachverlage machen ihre Aufwartung. Und natürlich ist wieder die Deutsche Post mit ihrem gewohnt umfangreichen Angebot präsent.

Über 35 Arbeitsgemeinschaften und Verbände nutzen Sindelfingen diesmal und freuen sich an ihren Ständen auf Besucher, sie sind gewappnet für große und kleine fachliche Anliegen. Im Wettbewerb „Goldenes Posthorn“ konkurrieren wie immer hochkarätige postgeschichtliche Sammlungen um den 1. Preis.

Auf Kunstinteressierte wartet die bei Christoph Gärtner (Ludwigsburg) vor einiger Zeit für viel Geld versteigerte Bildkarte des Malers Picasso mit ihrem handgemalten Gruß an den Freund und Dichter Apollinaire. Zu sehen ist diese Kleinstzeichnung (die nur auf dieser Ansichtskarte existiert) am Stand des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammler-Vereine im „Zentrum Philatelie“ (Messe-Empore). Zusätzlich stellt der LV noch eine Picasso-Motivsammlung in mehreren Rahmen aus.

Für ganz junge Sammler gibt es die „Haustiertage“, der Landesring Süd-West verantwortet diesen über die gesamten Messetage dauernden Veranstaltungsteil. Des weiteren die JUGEND-ERSTE-HILFE-TAGE; sie werden in Partnerschaft mit der Motivgemeinschaft Rotes Kreuz e. V. und Deutsches Rotes Kreuz durchgeführt.

Ort: Messe Sindelfingen
Öffnungszeiten:
Do – Fr 10 – 18 Uhr
Sa 10 – 16 Uhr
Eintritt frei

Anreise mit dem Auto: Singen, Abfahrt Sindelfingen, Messegelände Mahdentalstraße. – Kostenloser Pendelbusverkehr ab S-Vaihingen.

Vollständige Beiträge im Pdf-Format bitte herunterladen: Ausstellerliste,  Postgeschichte Live Symposium 2019 und Postgeschichte Live – Programm 2019_

–– Philatelie-Digital 10/2019

Heavy-Metal-Fans stehen auf „Gelb“

   „Gelbe Oase“ im Gewumme zwischen Screaming und Shouting

Der private Brief, die Postkarte – beide vor der völligen Bedeutungslosigkeit? Nicht so in in dem schleswig-holsteinischen Dorf Wacken während des alljährlichen, inzwischen legendären Heavy-Metal-Festivals! — Philatelie-Digital 9/2019, Ordner „Angemerkt“

Post-Presse-Mitt. vom 5.8.2019 bitte herunterladen: Metalheads lieben Postkarten_

Postentgelte 1. Juli 2019 (Nachtrag)

   Das neue Preisverzeichnis ist ab sofort kostenlos erhältlich.

Das Wichtigste im Nachgang der Meldung vom Juni: Zur Freude vieler Briefmarkenversender in Deutschland bleibt das Grundentgelt für das Übergabe-Einschreiben stabil.

Übergabe-Einschreiben „gesplittet“
Das wurde Philatelie-Digital aus Bonn schon am 27. Juni bestätigt, in dem vorab zugeleiteten Entgelteheft „Leistungen und Preise“, Stand: 1.7.2019 (s. Abb.) finden sich die fraglichen 2,50 Euro wieder. Damit aber bricht die Post eine seit 1. Januar 18(!)75 geltende Tradition in Deutschland – der Gebührengleichheit im In- und Auslandsdienst. Vereinfachung bzw. Kundenfreundlichkeit gilt in diesem Fall nicht mehr. Die Post gibt als Begründung stark gestiegene Kosten im Auslandsversand an.

Ein nationales Übergabe-Einschreiben bis 20 g kostet ab Juli 3,30 Euro (bisher 3,20), eines ins Ausland 4,60 Euro (3,40). Gleich bleibt, daß bei Markenfreimachung bzw. Schalterkauf mit mindestens zwei Werten gestückelt werden muß. An den noch funktionierenden (1200) Automatendruckern kann man sich natürlich mit einer Marke über die Wahltaste bedienen. Man muß dann nur noch das Glück haben, eine Poststelle mit dem Verkaufsgerät zu finden!

  Neuer Standardbriefwert, Motiv „Kapuzinerkresse“

Über die übrigen und leicht angehobenen Einschreib-Entgelte hat Philatelie-Digital schon berichtet. Dem Sachzwang folgend ist weiterhin die preiswertere Leistung „Einschreiben-Einwurf“ nur im Inland zulässig.

Gesplittete Preise gibt es nach Abschaffung bzw. Vereinheitlichung am 1. Januar 2011 auch bei der Sendungsart „Postkarte“. National kostet sie 60 Cent, zu internationalen Zielen 95 Cent. Wer die in Weiden seit langem ausverkaufte „Sonnenblumen“-Dauermarke (Mi. 2434; 2005) noch vorrätig hat, kann sie jetzt ohne Umstände aufbrauchen. Die Neuheit war damals, 2005, nur ein Jahr lang auf Kompaktbrief National/International in Einzelverwendung möglich. Eine mittlerweile interessante Brief-Einzelfrankatur – in Rollen- wie in Bogenerhaltung!

Der am 1. Februar 2017 eingeführte Zusatzdienst „PRIO“ verteuert sich von 90 Cent auf 100 Cent. Eine neue Dauermarke sollte hier bei zwei Ausgaben zu dieser Nominale entfallen können. Aber wer weiß! Wer vielleicht ein wenig aus der Gebühren-/Sendungsmaterie „raus“ ist und nach dem Eilbrief International sucht: Diese Zusatzleistung wurde zum 1.1.2018 abgeschafft!

Natürlich verteuert sich mit der Änderung der Postkarten/Briefentgelte die ganze Bandbreite an Plusbriefen (Ganzsachen = mit eingedruckte Wertstempel). Das gilt auch für die Plusbriefe-Warenpack (Anmerkung: Die Liaison mit Ebay hat hier die Post ja schon vor einiger Zeit aufgegeben – aber wen interessieren diese Ganzsachen schon? Leider, könnte Philatelie-Digital sagen, andererseits: zuviel ist zuviel!).

  Toll gestempelte „Sonnenblume“ (2005). Jetzt erneut nützlich!

Zu den übrigen Basisentgelten
Mit durchgängig veränderten Preisen im Segment National wird es, wie schon angekündigt, neue Dauermarken „regnen“: 60 Cent, 80 Cent (Standardbrief), 95 Cent (Kompakt), 155 Cent (Groß) und 270 Cent (Maxi). Was die Auslandspreise betrifft, dürfte sich die Deutsche Post AG beim Kompaktentgelt 110 Cent wie bisher über Sondermarken schadlos halten (170 c Kompakt, bisher 150 c). Die Entgelte für Groß und Maxi blieben erfreulicherweise stabil. Jedoch ist mit einer Blumenneuheit zu 110 Cent beim Standardbrief-Ausland zu rechnen (bisher 90 c, „Johanniskraut“ sowie „Narzisse“ = Aufbrauch des 2006 ersch. Wertes) .

Hinsichtlich der – vereinheitlichten – Preise für „Bücher- und Warensendungen national“ wurde bereits alles gesagt, die neuen Preise (190 / 220 c, bis 500/1000g) treten erst am 1. Januar 2020 in Kraft.

Daß sich im Falle DHL Express (keine Markenfrankierung) nur das nationale Angebot teils happig verteuert und international nicht, kann nur bedeuten, daß die Post hier bei ihren im „Klau-Modus“ sich befindenden Briefzentren die Sorge ihrer Kunden um Sicherheit gut bezahlen lassen will!

Auch vieles stabil geblieben
Bleiben wir bei den zuvor genannten ermäßigten Sendungsarten, hier ins Ausland. Neu ist hier lediglich nach der Option „Tracked“ (Online-Sendungsverfolgung) die Option „mit Unterschrift“. Sie wird gewiß dem Sicherheitsanspruch des Buchhandels usw. gerecht, aber sie kostet natürlich. Beispiel: 500-g-Warenpost XS 3,20 Euro, „mit“ 5,70 Euro. Bemerkenswert ist, daß die Post beim Auslands-Bücherversand „“Presse International“ weiterhin die gesonderten Sendungsqualitäten „Priority“ und „Economy“ anbietet. Für beide ist weiterhin Markenfrankierung zulässig, doch tritt hier bei Gewichtsstufen bis 500g, 1000g und 2000g die Internetmarke seit ihrer Einführung Mitte 2008 als starker Konkurrent auf, zusätzlich zu anderen Barbezahlungsformen (DV, Frankit, Kilotarif/Ermäß.).

Stabil blieben auch die Preise für den Internationalen Antwortschein (IAS, 2 €), die Geldeinziehung bei unzureichender Freimachung (bar), die Nachnahme (nat./intern.; nur international mit Nettofreimachung, also Teil-Markenfrankatur möglich), die Postzustellungsurkunde (markenfrankierbar! neben einem ZU-Label) und den Lagerservice (Barverfahren). Letztere Bezahlform gilt seit jeher auch für die Nachsendung, die sich jedoch stark verteuerte: bei 6-Monats-Frist für Privatkunden von 19,90 auf 29,90 €, für Geschäftskunden von 34,90 auf 49,90 Euro.

Stabil blieben auch sämtliche Entgelte der Sendungsart „Dialogpost“ (einst „Massendrucksache“, dann „Infopost“) sowie bei den mit Briefmarken frankierbaren Päckchen National und International. Im Frachtdienst teurer wurde das Schalterpaket national bis 5 kg: 7,49 €, bisher 6,99 € (Rollenmarke 1,79 €/1,50 €). Frachtentgelte sind jedoch nicht durch die Bundesnetzagentur genehmigungspflichtig. Bedeutet: Mit einer Erhöhung hier ist immer zu rechnen, vielleicht sogar noch in diesem Jahr, bevorzugter Monat: der September. Mit einer Erhöhung jetzt zum Juli wollte die Post auf jeden Fall vermeiden, noch mehr Öl ins Wasser zu vergießen. — Philatelie-Digital 7/2019

Neue Brief-Entgelte ab 1. Juli / Noch 1200 ATM-Drucker

Noch steht die Genehmigung durch die Bundesnetzagentur aus, aber es gilt allgemein als sicher, daß die heute, am 3. Juni, veröffentlichen Preisvorstellungen von der Kontrollbehörde angenommen werden. Die neuen Entgelte treten dann am kommenden 1. Juli in Kraft.

   60 Cent: 2014 Brief-, ab 1. Juli Postkartenwert

Was die die Gelbe Post jetzt mit ihrer ersten Preisübersicht mitteilt, sind die seit dem 1. Januar 2006 umfangreichsten Preisveränderungen. Unter ihnen ragen gewiß zwei bzw. drei Details besonders hervor. So bleibt, erstens, die Sendungsart „Postkarte“ mit eigenem und verglichen zum Standardbrief ermäßigten Preis weiterhin erhalten. Das ist inzwischen wohl einmalig in ganz Europa. Alle größeren Wirtschaftsnationen haben diese ermäßigte Versendung vor vielen Jahren abgeschafft. Auch im Osten Europas. so in Polen oder in der Tschechischen Republik, existiert dieses spezielle Preisangebot nicht.

Zweitens bzw. drittens ändern sich die „ältesten“ Sendungsentgelte. Besagte Postkarte-National konnte seit dem 1. Januar 2003 mit einem stabilen Preis (45 c) aufwarten,  der Großbrief (145 c) seit dem 1. Januar 2006. Fünfzehneinhalb bzw. zwölfeinhalb Jahre Gebührenstabilität – war für eine Preissicherheit für den Postkunden!

Für den Sammler, der schon beabsichtigte, seine Neuheitenkäufe bei Spezialware abzuspecken, wird der neue Posttarif zweifellos ins Geld gehen (Stücke aus Bogen, Heftchen, Rollen; GA-Umschläge „Plusbrief“; ATM-Wertespektrum). Mit weiteren zusätzlichen Kosten ist zu rechnen, weil die Post mit ihrer Unart, auch hohe Briefmarkennominalen geldscheffelnd auf Sondermarken unterzubringen, nicht aufhören wird.

Vorderhand entscheidend aber ist, daß sich alle fünf Basisentgelte National ändern bzw. steigen, ebenso die Grundentgelte für Prio und vor allem für die Zusatzdienste Einschreiben-Einwurf, Eigenhändig und Rückschein. Das Übergabe-Einschreiben-Entgelt jedoch gibt noch Rätsel auf. Denn es fehlt die Angabe des nationalen Preises (bislang 2,50 €). Im Auslandsdienst ist die Position genannt, mit üppigen neuen 3,50 Euro. Da es aber seit Heinrich-Stephans-Zeiten in Deutschland für das Einschreiben nie nach dem In-/Ausland differenzierte Preise gegeben hat, muß man vermuten, daß das Grundentgelt auch für die nationale Sendung 3,50 Euro beträgt. Aber vielleicht überrascht die Post ja hier noch mit der Meldung via Postentgeltheft eines unverändert gebliebenen Übergabe-R-Entgeltes!

  80 Cent: 2015 Auslandsporto, jetzt Inlandsbriefentgelt 

Was die genannten Sonderdienste betrifft, sollte hier der Kelch einer teuren Nominale innerhalb der Dauerserie „Blumen“ an den Sammlern vorbeigehen können, als hier ein neuer 220-c-Wert erst erschienen ist (11.10.2018; Mi. 3414). Gleiches gilt für das neue Prio-Grundentgelt zu 100 Cent (neuer Blumenwert 1.3.2018; Mi. 3365). Doch sehr unwahrscheinlich wird es sein, daß die Post mit einem Weiterdruck auf den bisherigen 80-Cent-Wert für das neue Inlandsstandardbrief-Entgelt zurückgreift. Die am 4. Dezember 2014 erschienene Blumenmarke (Mi. 3115) bediente 2015 das Entgelt für den Standardbrief-Ausland. Der Wert ist in 10er-Bogen-Erhaltung inzwischen ausverkauft und in die Sammlerspekulation geraten (Preise auf Plattformen 30-40 €). Ebenfalls wird ein Weiterdruck der 60 Cent „Kaiserkrone“ (Mi. 3043, 3046; naßkl./selbstkl.; beide 5.12.2013) zur Bedienung des neuen Postkartenportos auszuschließen sein. Verteuerungen verzeichnen im übrigen auch die bar zu bezahlenden DHL-Postexpreßsendungen. Aber sie sind ja für den Sammler markenfrankierter Sendungen uninteressant. Und für den Versender philatelistischer Stücke überwiegend ebenfalls, weil Paket oder Wertbrief-National brauchbare Alternativen darstellen.

Wie immer bei solchen Vorberichten zu einem neuen Brieftarif der Gelben Post sei der postgeschichtliche Sammler auf das gedruckte Entgelteheft „Preise und Leistungen“ verwiesen, das zum kommenden 1. Juli wie immer kostenlos am Schalter erhältlich sein wird

Damit zur letzten Besonderheit im Pressetext der Deutschen Post. Denn sie nennt dort die Zahl ihrer derzeit noch funktionstüchtigen ATM-Drucker: 1200 Stück! Bei letztmals genannten 2800 Geräten ist das eine Abbau- bzw. Verschrottungsrate von 133 Prozent innerhalb weniger Jahre! –– Aktuelles, Philatelie-Digital 7/2019

Dokumente (PrMitt.Post-AG, Preisübersicht) im Pdf-Format bitte herunterladen:  Beantragte Preisänderungen 1. Juli 2019- PrMitt. 3.6.19_und Vorläufige Preisübersicht 1. Juli 2019

29. IBM Essen mit zahlreichen neuen Ausstellern

Der hohe Anteil ausländischer Aussteller ist das Markenzeichen des Essener Großveranstaltung. Markant wie immer die zahlreiche Teilnahme von ausländischen Postverwaltungen oder deren Agenturen. Über vierzig sind es diesmal, die für internationales Flair sorgen wollen. Fast alle europäischen Länder sind vertreten. Den flächenmäßig größten Auftritt hat wie immer die deutsche Versandstelle.

Natürlich erwartet den Besucher auch zahlreiche Fachanbieter-Prominenz. Mit über achtzig Vertretern aus dem Fachhandel, der Auktions- und der Verlagsbranche ist zu rechnen. Ein Drittel der Händlerschaft kommt aus dem Ausland. Neben Markenhändlern, die Stücke von der Klassik bis zur Moderne anbieten, sind es vor allem Angebote aus Postgeschichte und Thematik (Motive), die einen Besuch in Essen lohnend machen können.

Die Internationale Briefmarken-Messe in Essen ist die älteste Veranstaltung dieser Art in Deutschland und in der ganzen Welt. Seit 1976 gibt es sie.

Einen festen Programmteil bietet seit Jahren die Philatelistische Drehscheibe mit ihren Diskussionsrunden, Vorträgen und Präsentationen. Im Zentrum Philatelie geben Prüfer (BPP) und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige kostenlos Auskünfte und Ratschläge.

Fachlichen Austausch und soziale Begegnung an ihren Info-Ständen bieten über zwanzig Arbeits- und Forschungsgemeinschaften des deutschen Sammlerverbandes BDPh. Und die jungen Sammler erwartet ein sicherlich erlebnisreiches Programm unter der Regie der Deutschen Philatelisten-Jugend (DPhJ).

Eine Übersicht zum gesamten Messeangebot finden Sie, lieber Leser, im angefügten Messekatalog (PDF).

In einem Punkt bleibt die IBM Essen unverändert: Sie dauert drei Tage und geht von Donnerstag bis Samstag.

Ort
Messegelände Essen, Messehaus Süd, Halle 1 A
Zeitraum: 9. bis 11. Mai 2019
Öffnungszeiten
Donnerstag und Freitag 10-18 Uhr
Samstag 10-17 Uhr
Veranstalter: Jan Billion
Ideeller Träger: Verband der Philatelisten in Nordrhein-Westfalen e.V. im BDPh

Philatelie-Digital wünscht allen Besuchern und Teilnehmern entspannte Tage in Essen, reichen Ertrag für die Sammlung und viele gute neue Einsichten und Erfahrungen!
Philatelie-Digital 5/2019

Vollständigen Beitrag im Pdf-Format bitte herunterladen: IBM Essen 2019 – Messekatalog

Test mit Matrix-ATM geht in die Verlängerung

Mit der Mitteilung vom 17. April 2019 gibt die Deutsche Post AG über ihre Pressestelle in München bekannt, was sich nach der „Totenstille“ seit Ende März, dem bisher angekündigten Pilotende, längst schon abzeichnete. Daß es weitergeht mit dem Test selbstklebender Matrix-ATM, bis Ende kommenden Mai. Man schiebt sogar noch ein „voraussichtlich“ ein. Es seien „noch mehr verläßliche Daten“ nötig. Noch erstaunlicher ist, und damit offenkundig an Zielstellungen gewissenhaft wahrgenommener Postgeschichte uninteressiert sich zeigend, daß im Pressetext als Pilotbeginn nur noch pauschal „Dezember 2018“ genannt wird. Man vermeidet damit eine Festlegung auf die beiden bisher genannten Termine 18. und 21. Dezember 2018.

Mit dieser Verlängerung und dem Hinweis auf eine „gern“ wahrgenommene „Stempelung“ der Matrix-ATM bei „den Stempelstellen der Philatelie“ (um welche geht es dabei, oder ist doch einzig Weiden gemeint?) erfüllt sich auch die zweite Ahnung seit Erscheinen der ATM: Daß sie bei der Versandstelle zum Verkauf kommen („Bestellungen können bereits jetzt … in Weiden ein?!gestellt“ werden). Frage: Auch die ATM mit den im Markenbild in Klarschrift genannten Produktionsmonaten Dezember, Januar, Februar, etcetera? Dritte Ahnung: Genau das wird nicht geschehen! Kann ja auch nach Lage der Dinge gar nicht! Wie sich da die Fummler und Gerätebelagerer in Bonn, Brühl und  Köln freuen werden!

Inzwischen wurde von Händlerseite bekannt, daß der MICHEL die Matrix-ATM mit Herkunftsangabe „Deutsche Post“ – also nicht: DEUTSCHLAND! – als laufende Nummer 10 notieren wird. Man begründet das mit der Bildwiedergabe der ATM 7, in der verkrümelt-schemenhaft die Zeile „Deutschland“ zu sehen ist. Es war, nebenbei, Bonn kein anderes Bild für die Pilot-ATM auf die schnelle eingefallen. Kann, wird so sein. Was nicht sein kann: Daß man ein Wertzeichen mit eindeutiger Charakteristik einer Internetmarke (oder Marke Individuell) nicht nur als katalogfähig betrachtet, sondern statt es als eine Fußnote zu behandeln nun gleichrangig mit anderen Hauptnummern in den Katalog stellt. Aber was regt sich der Schreiber über fachliche Verluderungen auf, weiß er doch, daß es letztlich außer einem bayerischen  „Mir san mir“ ums Geld geht.
Deutschland aktuell / Philatelie-Digital 5/2019

Pressemitteilung Deutsche Post im Pdf-Format bitte herunterladen: München_Bonn_Philatelie_Neue_ATM-Pilot_PWZ_verlängert