Aus gegebenem Anlaß wird im linken Abbildungsbeispiel der Chronistenpflicht genügt. Auftaktbericht war hierzu die vor einigen Monaten an dieser Stelle publizierte Übersicht zu den tariflichen Veränderungen von diesem Jahr („Ab 1. Juli ein völlig neuer Päckchenpreis“, 3/2018). Wie zu sehen, gibt es neben der Onlineversion auch ein gedrucktes Exemplar zu den Entgelteneuerungen vom Juli. Es nimmt die Neuerungen vom März auf und ist derzeit am ehesten in den Postbank-Filialen zu bekommen. Wie immer natürlich kostenlos.
Ihm zur Seite gestellt wird ein 37 Jahre älteres Gebührenheftchen der DDR-Post mit Stand 1. Juli 1971. Anders als die DBP-Preisverzeichnisse kostete den Postbenutzer in der DDR diese Übersicht etwas, jedoch waren es bescheidene 20 Pf. Man sollte nun meinen, daß das, was kostet, eher aufbewahrt und auch aufgehoben wurde. So ist es wohl doch nicht. Unabhängig vom Zahn der Zeit und einer Post, die nicht mehr existiert, scheint es nicht leicht, solche Gebührenhefte heute noch zu finden. Es gibt bekanntlich auch Sammler hierfür! Die meisten werden sie sicherlich auch heute noch zur Bestimmung ihrer Bedarfspoststücke nutzen.
Das bietet sich an, weil diese Hefte Gebühren zeigen, die selbst im DDR-Universal-Katalog nicht verzeichnet sind!
Doch eine Position enthalten auch diese Preisverzeichnisse nicht – die Auslandspaketgebühren. Nach ihnen hatte der Verfasser dieser Zeilen speziell für den Zeitraum der 70er Jahre gesucht. Doch Paketgebühren des „grenzüberschreitenden Verkehrs“ waren nur am Schalter erhältlich bzw. zu erfahren. Mitteilungen zur internen Nutzung dazu gab es sicher nur in einem Loseblattverfahren. Werner Steven, der ausführlich die Paketpreise der DBP auch mit Ziel Ausland zu nennen weiß, als einzige freie Publikation außerhalb des Postamtsblattspektrums, muß in seinem „DDR Postbuch 1947-1989“ in ihrem Falle passen. Das ist schade, auch in Bezug auf den hier gezeigten Beleg:
Das 2-Mark-Porto gibt dem Verfasser Rätsel auf, wenn er annimmt, hier sei 1977 eine portorichtige Bezahlung erfolgt. Doch die Päckchen- und auch Briefpreise von 1971 lassen bei 50 Pf für das Einschreiben nur einen Schluß zu: überfrankiert! Die Mutmaßung bleibt jedoch, daß es 1974 oder 1976 im Paketsektor eine weitere Tarifänderung gegeben hat. Vielleicht wissen die Leser hierzu mehr und teilen es Philatelie-Digital mit (Mailadresse s. Impressum). Im übrigen ist der Verfasser an weiteren DDR-Gebührenheften interessiert. Aber für kein Geld, sondern nur auf Tauschbasis! — Philatelie-Digital 8-2018