Olympiaden und Olympische Spiele – ein Sammelthema (III)

Mexiko 1968

Alle Abbildungen: silba/Delcampe

Die Spiele in Rio de Janeiro wie die zuletzt in Sotchi und London sind für den Sportbegeisterten nur noch mit Kopfschmerzen zu verkraften. Das Thema Doping will nicht weichen und man fragt sich nur noch, was deprimierender ist: Daß gewisse Medien glauben, sich auf Rußland einschießen zu können und der nölige Jammerton deutscher „Investigative“-Journalisten von jener Art ist, der sich daran gütlich tut, die weiße Weste vermeintlicher „reiner“ Länder wie eine Monstranz vor sich herzutragen oder die Chuzpe des Veranstalterlandes, das Kontrollen für seine Athleten aufgehoben hat und daß ein besonders dreister kenianischer Handlanger in die Wüste geschickt wurde, WÄHREND vor allem das Gewichtheben, alle Ring- bzw. Matten- Sportarten (inklusive Turnen) sowie Leichtathletik  dem Zuschauer Gesichter und Körper von Sportlern bieten, bei denen er nur noch geneigt ist, sofort die Aus-Taste seiner Fernbedienung zu drücken.

Im Bild ein Fundstück aus den auch schon nicht mehr „seligen“ Zeiten der Spiele in Mexiko. 1968 fanden sie statt. Selig war es schon vorher nicht mehr zugangen:

(…) Erste Dopingtests unter Radlern wurden 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio eingeführt; da der Protest aber zu groß war, wurden sie abgebrochen. Vier Jahre später (Olympia 1968, Mexiko/Grenoble) kam es dann zu offiziellen Dopingkontrollen. Das Ende des Dopings und auch das Ende von Todesfällen, die durch Doping verursacht wurden, war das freilich nicht. 1968 war auch das erste Jahr, in dem der durch Doping mit verursachte Tod eines deutschen Sportlers dokumentiert wurde. Damals, am 12. Juni 1968, fiel der Boxer Jupp Elze durch einen Treffer am Hinterkopf ins Koma und verstarb acht Tage später. Er hatte unter anderem Pervitin genommen und dadurch den Erschöpfungszustand ignoriert, der ihn vor dem Tod hätten bewahren können. 1972 wurde die erste größere Dopingliste vom IOC aufgestellt (…)  Aus: http://www.doping.de/geschichte-des-doping/

Auf der Vignette oder einem Zeitungssausschnitt (Briefabb.) ist zu lesen:  „… Der Mexikaner Garrido spricht den Eid: `Im Namen aller Wettkämpfer verspreche ich, daß wir an den Olympischen Spielen als ehrliche Sportler, die Regeln achtend, im ritterlichen Geiste, zum Ruhme des Sportes und zur Ehre unserer Mannschaften teilnehmen werden.´ „

Kann gut sein, daß der Schreiber einen ähnlichen Vortrag bei der Eröffnungsfeier in Rio wegen kurzer Abwesenheit verpaßt hat. Scherz beiseite: Er ist sich ziemlich sicher, daß – selbst wenn eine solche Weltöffentlichkeit angestrebt wäre –  eine solche Rede nicht wirklich gehalten  würde – zuviel Pathos in altmodischer Sprache und viel zuviel einfordernde Aufrichtigkeit! Wenn, dann wird man heute eher mit Glaubensbekenntnissen zu Gender und übrigem Sozialkitsch aus hoher moralisch überlegener Warte traktiert…  Das gezeigte Sammelstück wird man als ein leider drolliges, „aus der Zeit gefallenes“ Dokument vergangener Hoffnungen betrachten müssen  und in diesem Sinne seiner thematischen „Olympia“-Sammlung einverleiben. Oder aber einer Sammlung exakt zum Thema „Doping im Sport“!

Philatelie-Digital wünscht noch viele unterhaltsame Stunden bei „Olympia“ – siehe Beach-Ball mit dem weiblichen Traumduo – jetzt erst recht!