Olympiaden und Olympische Spiele – ein Sammelthema (I)

80 Pf Sportgymnastik

Die XXXI. Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro (5.-21. August 2016) ziehen Philatelie-Digital dann doch in den Bann. Nach der teils ermüdenden „Endlosschleife Fußball-EM“ war das kaum zu erwarten gewesen. Doch zu schön die Bilder, zu packend die Ereignisse, zu grandios die Kulisse dieser weltberühmten Stadt, zu groß aber auch die Befriedigung, daß alles vorherige Katastrophengerede über die praktische Durchführung der Spiele in den sog. „Leitmedien“ sich in Luft aufgelöst hat. Es gab schon begeisternde Wettkämpfe, der Autor genoß sie in vollen Zügen vor der Flimmerkiste. Insbesondere freut er sich noch auf die Rhythmische Sportgymnastik. Das ist das Stichwort: 1984 gab die Bundespost einen faszinierend gestalteten Sportmarkensatz heraus, darunter auch die hier zu sehende Marken zu 80+40 Pf mit besagtem Motiv (aus der Bund-Ausgabe).

Das muß man unter Sammlern kaum wiederholen: Sportmarken mit ihren Zuschlägen werden bis heute zu 99,9 Prozent von Sammlern gekauft und bisher auch noch für die Freimachung ihrer  Korrespondenz genutzt. Sammler tragen folglich kräftig zur Sportförderung der deutschen Olympioniken bei. Ersteres, der Markenkauf, trifft weiterhin zu, das zweite kaum mehr. Sportmarken, zumal in portorichtiger Einzelverwendung, machen sich seit Jahren rar auf Briefpost. Was es gibt, ist als uninspirierte, lieblos verklebte Händlerverramschung älterer Neuheiten auf Einschreibbriefen (Lieferungen) vom Porto-bezahlenden Empfänger mit steigendem Ärger zu beobachten. Die Gelbe Post mit einer überwiegend schludrigen Stempelung in Agenturen und Briefzentren besorgt den schaurigen Rest und erhöht die Stimmung…

Zur Enthaltung bei der Freimachung kam es allerdings explizit mit den 1984 erschienenen je drei Marken von Bund und Berlin (Ausgabe anläßlich der XXIII. Olymp. Spiele in Los Angeles). Die Berliner Werte sind besonders selten, der Auslandswert (120+60 Pf) erst recht. Nicht mal das topseriöse wie renommierte Briefmarken-Versandhaus Erich Förtsch in Westberlin scheint die schönen Marken der Landespostdirektion für die Briefpost genutzt zu haben. Zur Firmen-Geschichte gehört ja, daß Förtsch seine Werbepost oft von bayerischen Grenzorten weiter ins Bundesgebiet versandte, um sicherzugehen, daß die Normalsendungen sicher und schneller den Empfänger erreichte als eben von Westberlin aus. Beste Bedarfspost von ihm, aber wie andere auch dünn gesät im Sammelmarkt!