Ganz überraschend hat die Deutsche Post für neue Automatenmarken-Motive gesorgt. Die beiden Neuheiten – abwechselnd folgend auf der 2000er-Rolle – kommen am 3. Januar erstmals zum Verkauf. Damit einen Tag nach den ersten Sondermarken-Neuheiten des neuen Jahres. Sie sind an 29 ausgewählten Filial-Standorten erhältlich. Die übrigen Drucker (2000 minus 29) werden nach und nach mit dem neuen Papier ausgestattet, d.h., es findet ein Aufbrauch des alten Vordruckpapieres (Bonner Posttower, Brandenburger Tor) statt. Eine Umstellung der Geräte-Eletronik ist nicht nötig; die Entgelte bleiben 2017 bekanntlich stabil. Neben dem Bonner Stempel gibt es wieder auch einen aus Berlin.
Doch die Neuheiten kann man auch kritisch sehen. Philatelie-Digital tut das. Gründe dafür nennt der Hintergrundbeitrag. Er beweist die nicht enden wollende Stillegung von ATM-Druckern im Land. Gut so, berechtigt? Die Post muß ökonomisch handeln? Ach ja? Mit was genau in Verantwortung gegenüber wem? Der Stellenwert der ATM-Drucker im Nutzendenken der Post macht deutlich, was Kundenbeziehung für ein Shareholder-Unternehmen ist. Dort die aufschäumenden Zahlen jener Geschäftsbereiche, die Aktiengroßanlegern und Dividendenjägern gefallen, hier im Briefpostsektor die bereitwillig kommunizierte Absteigerkulisse, die stagniert, die rote, mal die schwarze Null liefert, jenen Stoff also für alle Nachplappler des Negativen, die im Lifestyle des Modernen wissen, was auf den Müll der Geschichte gehört. Ein Milliarden Umsätze und Gewinne machendes Unternehmen kann nicht mal einfachste Markenkaufbedürfnisse in Stadt und Land befriedigen, zählt aber Peanuts und zeichnet daraus ein ökomisches Untergangsszenario, in dem doch nun endlich Vernunft walten müsse. Kundendienst ist das, wie ihn Marketingstrategien in ihrer hohlen Welt von B2C und B2B definieren, die im Multiweb glänzen (glauben zu glänzen), die gekonnt mit LiveWeb bei ihrer PowerPoint-Präsentation jonglieren und doch längst nicht mehr wissen, was es für einen Büroangestellten mit Post in letzter Minute oder für den älteren Menschen bedeutet, Briefpost praktisch aufzugeben – ohne in den nächsten Ort fahren zu müssen, weil da… Kein Wunder, daß vielerorts immer heftiger protestiert wird, wenn wieder ein ATM-Drucker abgebaut wird und damit der einzig praktische Zugang zur Postleistungspalette! ––Philatelie-Digital 16-2016
Vollständige Beiträge im Pdf-Format bitte herunterladen: Neue deutsche Automatenmarken – Michelnummer 8 und 9 und ATM-Versorgung in Deutschland / Kommentar